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Formel 1: Oscar Piastri soll Fernando Alonso ersetzen
Der Jüngling soll übernehmen – aber er will nicht

Will nichts von seinem Vertrag wissen: Oscar Piastri.
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Am Sonntag dachten sie, nächste Saison steuere ein ehemaliger Weltmeister ihr Auto. Zwei Tage später ist der Weltmeister weg, und der 21-jährige Rookie, der an seiner Stelle verpflichtet worden ist, gibt via Twitter bekannt, nichts davon wissen zu wollen. 

Das französische Formel-1-Team Alpine hat zwei wilde Tage hinter sich. 

Die Überraschung war gross, als Fernando Alonso am Montag als Nachfolger des zurückgetretenen Sebastian Vettel bei Aston Martin vorgestellt wurde. Sein Rennstall Alpine war eigentlich davon ausgegangen, den auslaufenden Vertrag mit dem Spanier zu verlängern. Alonso aber hatte andere Pläne: «Ich habe noch immer den Hunger und den Ehrgeiz, an der Spitze mitzukämpfen», betonte der 41-Jährige. Alpine soll ihm nur einen Einjahresvertrag offeriert haben, bei Aston Martin unterschrieb er für mehrere Jahre.

Vom definitiven Abgang ihres Stars erfuhr Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer via Medienmitteilung. Und so musste der französische Rennstall schnell reagieren. Die Lösung hiess Oscar Piastri. Der 21-jährige Australier gilt als vielversprechendes Talent. Vor zwei Jahren gewann er den Titel in der Nachwuchsklasse Formel 3, in der Vorsaison wurde er dann Formel-2-Meister. Lorbeeren, mit denen sich auch schon George Russell und Charles Leclerc schmückten. Zurzeit ist er als Reservefahrer bei Alpine angestellt, das Team wollte ihn eigentlich nächste Saison im Williams Erfahrungen sammeln lassen. 

Doch nun musste ein leeres Cockpit gefüllt werden – und so wurde Oscar Piastri als neuer Fahrer vorgestellt.

Doch nur zwei Stunden später kam die nächste Überraschung. Piastri meldete sich auf Twitter – und war ganz anderer Meinung: «Ohne meine Zustimmung hat Alpine heute Nachmittag verkündet, dass ich nächstes Jahr für sie fahre. Das stimmt nicht, und ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023. Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren.»

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Und so beginnt die Posse. 

Alpine sieht sich im Recht. «Ich weiss, er hat vertragliche Verpflichtungen mit uns, wie wir mit ihm. Wir haben uns das ganze Jahr daran gehalten. Wir haben einen Vertrag mit ihm für 2023», wird Teamchef Szafnauer bei der BBC zitiert. Allerdings fehlt im Communiqué ein Zitat von Piastri. Und Szafnauer gab auch zu, sie hätten Mühe, Piastris Manager zu erreichen, den ehemaligen Formel-1-Fahrer Mark Webber.

Viel lässt darauf schliessen, dass Piastri mit einem Platz bei McLaren liebäugelt. Dort könnte er seinen Landsmann Daniel Ricciardo ersetzen.

Die Sauber-Teamchefin sollte verhaftet werden

Streit um Verträge ist in der Formel 1 nichts Aussergewöhnliches. Einer der absurdesten ereignete sich zum Saisonstart 2015. Mittendrin war damals das Schweizer Sauber-Team.

Im August 2014 hatte Ersatzfahrer Giedo van der Garde einen Vertrag für ein Cockpit im Sauber für die Saison 2015 unterschrieben. Oder zumindest dachte der Niederländer das. Als dann nämlich im Dezember die Fahrer für die kommende Saison vorgestellt wurden, stand da neben Marcus Ericsson der Brasilianer Felipe Nasr. «Dabei hatte ich doch einen Vertrag, ich musste doch fahren, zeigen, wie gut ich bin, dass ich Potenzial habe», erzählte Van der Garde Jahre später dieser Zeitung.

Fast allein in der Box: Giedo van der Garde während des Freitagtrainings am GP Australien 2015.

Van der Garde ging vor Gericht. Zuerst in den Niederlanden, dann zum Saisonstart beim obersten Gerichtshof des australischen Bundesstaats Victoria. Es war ein grosses Theater, damals, vor dem Start zur Saison 2015. Van der Gardes Anwalt forderte, dass Saubers Equipment beschlagnahmt werde, wollte gar die damalige Teamchefin Monisha Kaltenborn verhaften lassen. Das Gericht entschied, dass Van der Garde im Recht sei. So marschierte er am Freitag vor dem Auftakt-GP in die Box von Sauber, zog Marcus Ericssons Overall an und stand dann fast allein da: Die meisten Sauber-Mechaniker waren davongelaufen.

So endete die Formel-1-Karriere von Van der Garde. Den GP von Australien fuhren Ericsson und Nasr. Alle weiteren Rennen der Saison ebenfalls. Sauber und Van der Garde einigten sich aussergerichtlich.

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DPA/abb