AboInterview mit Raumplanerin«Auch wenn das hier eher schwierig akzeptierbar ist – Wir müssen in die Höhe bauen»
Nach Adrienne Grêt-Regamey ist das Kulturland in der Schweiz unter Druck. Die ETH-Raumplanerin nimmt an, dass sich in Zukunft nur noch wenige ein Einfamilienhaus leisten können.
Frau Grêt-Regamey, die gesamte versiegelte Fläche in der Schweiz hat seit 1985 um fast 40 Prozent zugenommen. Und der Verlust an Kulturland geht weiter. Was läuft falsch in der Schweizer Raumplanung?
Das Kulturland wird nach wie vor nicht so geschützt, wie es sollte. Die Versiegelung der Landschaft hat sich zwar in den letzten Jahren verlangsamt, wie die Arealstatistik zeigt. Aber das Kulturland ist immer noch stark unter Druck – auch wegen der ändernden Lebensansprüche, des demografischen Wandels und der wachsenden Bevölkerung. Eine Null-Versiegelungspolitik ist deshalb nicht realistisch. Aber wir müssen die Raumentwicklung optimieren und – auch wenn das in der Schweiz eher schwierig akzeptierbar ist – in die Höhe bauen.