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Bedrohung für Schweizer Bienen
«Die Asiatische Hornisse lässt sich nicht stoppen»

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Die Asiatische Hornisse (vespa velutina) hat die Schweiz erreicht. Nachdem 2017 eine erste Königin gesichtet worden war, wurde im Dezember 2019 in Mont-sur-Rolle VD ein erstes Nest entdeckt. Laut Biologieprofessor Daniel Cherix von der Universität Lausanne hat sich die Art noch nicht dauerhaft angesiedelt. Aber: «Ich rechne damit, dass sich die Hornisse in den nächsten eineinhalb Jahren in der Schweiz festsetzen wird.» Die Beispiele von Deutschland und Italien zeigten, wie schnell es gehen könne.

Der Experte verweist darauf, dass kürzlich schon in Hamburg ein lebendes Exemplar gefunden worden sei. Nachdem 2004 das erste Nest in Südwestfrankreich entdeckt worden war, hat sich die invasive Art rasend schnell ausgebreitet. In Frankreich oder Nordspanien sind die Hornissen zur Plage geworden. Erst im vergangenen Mai starb in Santiago de Compostela ein 54-Jähriger, nachdem er von einer Hornisse in die Augenbraue gestochen worden war und allergisch reagierte.

Die Karte zeigt, wie schnell sich die Hornisse in Europa ausbreitet.

Sie fressen Bienen

Inzwischen hat sich die Hornissenart nicht nur an der Grenze zur Westschweiz festgesetzt, sondern auch in Norditalien und in Süddeutschland (siehe Karte oben). Weil die Grosswespen riesige Nester in Bäumen bauen und Bienen im Schwarm jagen können, wächst die Bedrohung für die heimischen Bienenvölker. «Die Asiatische Hornisse wird kommen. Sie lässt sich nicht aufhalten. Fachleute gehen davon aus, dass sie sich zuerst in niedrigen Lagen entlang von Flüssen ausbreiten wird», sagt auch Anja Ebener vom Bienengesundheitsdienst (BGD).

Imker melden dem BGD, wenn sie verdächtige Insekten sichten. In diesem Sommer habe sich zum Glück noch kein Verdacht bestätigt, sagt Ebener. «Die Imker werden vermutlich als Erste merken, wenn die Hornisse da ist. Gerade im Herbst brauchen die Tiere viel Eiweiss als Futter für ihre Larven.»

Der Schlachtplan

Bund und Kantone rüsten sich derweil mit einem Notfallkonzept gegen den Eindringling, der sich auch in städtischen Gebieten wohlfühlt. Laut der Forschungsanstalt Agroscope bilden manche Kantone Spezialisten aus, um die Nester zu zerstören. Zudem sollen die Kantone eine Kontaktperson einsetzen.

Nester dürfen nur von Profis beseitigt werden. Kleinere Nester können in einen Plastiksack gepackt und tiefgefroren werden. Allerdings können sich die Hornissen durch den Plastik fressen. Alternativ können die Hornissen mit Chemie bekämpft werden.

Das Ziel ist, möglichst alle Nester zu vernichten. Laut einer Studie bringen Fallen, wie sie im Ausland aufgestellt werden, wenig. Sie würden die Hornissenvölker nicht nachhaltig dezimieren.

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