Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Corona-Tests am French Open
Die Angst vor der fatalen Meldung verunsichert alle

Social Distancing und immer wieder neue Corona-Tests: Vorsicht ist am French Open auch zwischen Andy Murray und Stan Wawrinka höchstes Gebot.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Noch bevor das French Open richtig in Schwung gekommen ist, wurden sechs Spieler und eine Spielerin wegen des Coronavirus aus dem Turnier ausgeschlossen, sechs in der Qualifikation sowie, als bekanntester, Fernando Verdasco aus dem Hauptturnier. Die Unsicherheit ist gross. Denn das Testprozedere in Paris verläuft viel rigoroser als beispielsweise in New York. Laboranten vor Ort schätzen gemäss der Zeitung «L’Equipe», dass die französischen Tests zweimal mehr positive Tests hervorbringen als jene in New York.

Das bedeutet Stress, Ungewissheit, Anspannung. Vor allem für diejenigen, die bereits eine Covid-19-Erkrankung hinter sich haben. Denn sie laufen Gefahr, noch einmal positiv getestet zu werden – egal, wie oft sie in der Zwischenzeit in New York, Rom, Hamburg oder wo auch immer negative Testergebnisse zurückerhielten.

Musste Paris nach einem positiven Test unverrichteter Dinge verlassen: Der Spanier Fernando Verdasco fühlt sich als Opfer eines falschen Tests.

So war das etwa bei Fernando Verdasco, der nach einem positiven Corona-Test vom Dienstag in Paris aus dem Turnier geworfen wurde. Der Spanier aus Madrid ist überzeugt, das Opfer eines falschen Testresultats geworden zu sein. Er sei ausser sich und frustriert, dass ihm die Organisatoren das Recht auf einen weiteren Test verweigert hätten. Verdasco war im August positiv getestet worden und hatte sich in Isolation begeben (nach eigenen Angaben aber keine Symptome aufgewiesen). Seither seien alle Proben negativ gewesen, so auch in Rom und Hamburg, sagt er. Auch zwei unabhängige Tests, die er inzwischen in Paris auf eigene Kosten machen liess, widerlegten das positive Resultat vom Dienstag.

Ein früherer Schiedsrichter als Hardliner

In Paris überwacht der frühere Stuhlschiedsrichter Pascal Maria die Corona-Tests. Er zeigt sich als Hardliner, bei ihm gibt es kein Pardon und auch keine zweite Chance. Das erfuhren vor Verdasco beispielsweise auch Damir Dzumhur, ein Freund von Novak Djokovic, der im Juli an dessen verhängnisvoller Adria-Tour mitgemacht hatte, und dessen Coach Petar Popovic. Der Bosnier flog aus dem Qualifikationsturnier, weil dieser in Paris einen positiven Test abgegeben hatte – nachdem er wie Verdasco zuvor mehrmals negativ getestet worden war. Popovic will den Fall vor das Internationale Schiedsgericht in Lausanne bringen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Ähnlich erging es der Polin Katarzyna Kawa sowie dem Spanier Bernabé Zapata Miralles, die wegen eines positiven Tests ihrer Coachs das French Open verpassten, wobei beide kurz danach aber wieder negativ getestet wurden. Glück hatte dagegen Benoît Paire, der in New York zwei positive Proben abgegeben hatte und zehn Tage in seinem Zimmer verbringen musste. «Ich war danach sechsmal negativ in New York, negativ in Paris, dreimal negativ in Rom, dann einmal positiv und einmal negativ in Hamburg. Man weiss nie, was kommt. Ich hatte Angst vor dem Test in Paris.» Er verlief negativ, Paire steht inzwischen bereits in Runde 2, aber er sagt: «Ich bin mental ausgelaugt.» Wie Dzumhur wurden auch der Serbe Pedja Krstin und Ernesto Escobedo gesperrt, weil ihre Coachs positiv getestet worden waren. Von den Spielern selber lieferten bisher nur Denis Istomin und Verdasco selber eine positive Probe ab.

«Negativ, negativ, negativ, positiv, negativ»: Dem in New York gesperrten Benoît Paire schlägt die Situation aufs Gemüt. 

Die Testergebnisse erinnern inzwischen viele an eine unberechenbare Lotterie, speziell jene, die schon einmal positiv getestet wurden. Zu denen gehören auch Novak Djokovic, Grigor Dimitrov und Borna Coric.

Während sich die Spieler ihre Nasen/Rachen-Abstriche in New York teilweise selber abnehmen durften, sind in Paris zudem unzimperliche Kontrolleure am Werk. So klagte ein Spieler, die Nase schmerze ihn auch noch eine halbe Stunde nach dem Verfahren. Popovic wurde in New York gesagt, er habe Antikörper gebildet und sei nicht mehr ansteckend, auch wenn in diesem Fall noch lange eine positive Probe möglich sei. Aus diesem Grund seien in New York Djokovic, Dimitrov und Coric gar nicht getestet woden, sagt Popovic.

Inzwischen wurden die Regeln von der regionalen Gesundheitsbehörde etwas angepasst. Sofern ein Dossier sowie Experten bestätigen, dass jemand mit einer vorangegangenen Erkrankung nicht mehr ansteckend ist, wird von einer Disqualifikation abgesehen. Für Verdasco kommt dieser Zusatz allerdings zu spät.