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Rekord in der Diamond League
Angelica Moser und der Wunderflug von Monaco

epa11475006 Angelica Moser of Switzerland in action during the women's Pole Vault at the Diamond League Herculis athletics meeting in Monaco, 12 July 2024.  EPA/SEBASTIEN NOGIER
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Was für ein Abend für Angelica Moser in Monaco, was für eine Saison für die 26-Jährige aus dem Zürcher Weinland: Anfang Juni springt sie an der EM in Rom mit 4,78 m zur Goldmedaille – sie egalisiert den Schweizer Rekord von Nicole Büchler. Und sie weiss: Wenn sie an den Olympischen Spielen in Paris eine Medaillenchance haben will, muss sie mindestens 4,80 m springen.

Das hat sie nun bereits am Freitagabend in Monaco geschafft – und wie. Als sie die 4,76 m erst im dritten Anlauf meistert, ist sie gewarnt. Und schafft die nächste Höhe, die 4,83 m, gleich im ersten Versuch. Schon wieder Schweizer Rekord, nur hält sie diesen nun alleine. Moser wirkt so fit wie nie, in ihrem Jubel steckt so viel Erleichterung, und alle haben es gesehen: Da ist noch einiges an Reserve.

Und tatsächlich: Moser erlebt einen Wettkampfabend wie noch nie – es sind nur noch vier Athletinnen im Wettkampf. Es folgen die 4,88 m. Moser scheitert zweimal, doch dann scheint sie zusammen mit ihrem Trainer Adi Rothenbühler den Schlüssel für diese zuvor kaum denkbare Höhe zu finden. Moser überquert die Latte – und springt mit diesem Wunderflug den zweiten Schweizer Rekord. 4,93 m schafft auch keine Konkurrentin, Moser wird Zweite hinter der Australierin Nina Kennedy, welche die 4,88 m im ersten Versuch schaffte.

Um 13 Zentimeter hat sich Moser damit in dieser Saison gesteigert. Sie ist schnell geworden im Anlauf, sie versteht besser, diese Geschwindigkeit in den Sprung zu übertragen – und nicht zuletzt das Selbstvertrauen, das ihr das EM-Gold verlieh, hat nun dieser Leistung beigetragen. Zur richtigen Zeit, denn damit gehört die Zürcherin nun zu den Anwärterinnen auf eine Olympiamedaille.

Ingebrigtsen und ein Algerier überragend

Währenddem die Stabhochspringerinnen zweieinhalb Stunden am Werk waren, profilierte sich das Meeting einmal mehr als das der superschnellen Mittelstreckenrennen. Erst überbot der Algerier Djamel Sedjati seine Leistung vom vergangenen Wochenende in Paris über 800 m. Mit kurzem und leichtem Schritt liess Sedjati alle stehen und siegte in der Jahresweltbestzeit von 1:41,46 Minuten. Schneller waren nur Weltrekordhalter David Rudisha (1:40,91) und Wilson Kipketer.

Und nur wenige Minuten später demonstrierte Olympiasieger Jakob Ingebrigtsen über 1500 m, dass in Paris sehr schnell sein muss, wer ihm Gold streitig machen will. In 3:26,74 Minuten verbesserte er sich um vier Zehntel, lief einen Europarekord – drei waren je schneller als der eben Vater gewordene Norweger. Dass die Australierin Jessica Hull in 5:19,70 Minuten gar einen Weltrekord über 2000 m lief, war ebenso bemerkenswert, ausser dass dies keine olympische Disziplin ist.

Jason Joseph erneut enttäuschend

Weiter nicht auf Touren kommt hingegen Hürdensprinter Jason Joseph. Obwohl der 25-Jährige Anfang Juni an der EM die Bronze gewonnen hat, ist er mit seinen bisherigen Leistungen und Zeiten nicht zufrieden. 13,43 Sekunden hatten dort für Platz 3 gereicht – die Freude galt damals mehr der Medaille als der Zeit. Als er dann am vergangenen Sonntag am Diamond-League-Meeting in Paris in 13,41 als Sechster schon im Vorlauf ausschied, sagte er hernach, die einzelnen Puzzleteile seien eigentlich vorhanden. Nur habe er momentan das Gefühl, die Teile von zwei verschiedenen Puzzles seien durcheinander geraten. 

Diesen Eindruck konnte man auch am Freitagabend bekommen. Im Rennen, das der dreifache Weltmeister Grant Holloway (USA) in 13,02 überlegen gewann, wurde Joseph in 13,54 abgeschlagen Sechster und Letzter.