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Diamond League in Oslo
Lobalu läuft ein Traum­rennen und zum Schweizer Rekord

Dominic Lobalu on his way to win the 3000m at the International Athletics Meeting in Lucerne, Switzerland, on Thursday, July 20, 2023. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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Es hatte im Bislett-Stadion in Oslo eben zu nieseln begonnen, als sich mit dem 5000-m-Rennen der Männer eines der Highlights an diesem Diamond-League-Meeting ankündigte. Es war der Weltrekordhalter da, es waren Olympiasieger und Weltmeister da, alles, was Rang und Namen hat im Langstreckenlauf – und Dominic Lobalu. Es war erst sein dritter Start in der Diamond League über diese Distanz, doch der 25-Jährige, im Südsudan geboren und in der Schweiz heimisch geworden, liess sich davon nicht beeindrucken.

Lobalu startete mit der Erfahrung eines sehr schnellen Rennens in Brüssel vor zwei Jahren (12:52,15), und er startete mit einigen Tipps seines Trainers Markus Hagmann, der ihn aus beruflichen Gründen nicht hatte nach Norwegen begleiten können. Doch Lobalu zeigte auch so ein fantastisches Rennen. Bei der 3000-m-Durchgangszeit (7:41) zeichnete sich ab, dass die Schnellsten tatsächlich den Weltrekord im Visier haben könnten. Lobalu lief derweil gleichmässig an zehnter Stelle, arbeitete sich dann auf den 8. Platz vor, und als sich vor ihm drohte eine Lücke aufzutun, schaffte er noch den Anschluss an die vorderste Gruppe.

Die Olympialimite, aber noch kein Startplatz

Die Überraschung passierte 400 Meter vor dem Ziel, als der Äthiopier Hagos Gebrhiwet seinen so überlegen scheinenden Landsmann Kejelcha im Sturm überholte – und siegte. Nicht irgendwie, sondern in 12:36,73, der zweitschnellsten Zeit je. Den Weltrekord verpasste er schliesslich um rund 1,3 Sekunden.

Und Lobalu? Der hatte sein Tempo und den Platz halten können und lief in herausragenden 12:50,90 ins Ziel. Das ist eine persönliche Bestzeit, und es ist der Schweizer Rekord, sein erster bei seinem ersten offiziellen Start für die Schweiz. Nach fast 40 Jahren hat Lobalu Markus Ryffel abgelöst, der die 13:07,54 an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles gelaufen war.

Mit dieser Leistung hat Lobalu auch die Olympialimite von 13:05 Minuten klar unterboten. Ob er an den Spielen in Paris wird antreten dürfen, ist noch unklar. Noch warten er und sein Trainer auf die Erlaubnis des IOK. An der EM, die in einer Woche in Rom beginnt, wird Lobalu über 5000 und 10’000 m am Start sein. Lobalu war nach dem Rennen überglücklich. Gegenüber SRF sagte er: «Es war ein super Rennen, ich bin sehr, sehr zufrieden. Ich habe heute sehr viel gelernt, das hilft mir in Zukunft.»

Nun weiter nach Stockholm

Er wird von Oslo nun direkt weiterreisen ans Diamond-League-Meeting in Stockholm vom Sonntag. Anreisen wird dann auch Hagmann, sein Trainer. «Stockholm ist für uns ein sehr emotionaler Ort», sagt dieser. Im Olympiastadion hatte Lobalu 2022 mit seinem Triumph über 3000 m erstmals die Leichtathletikwelt auf sich aufmerksam gemacht. Gestern ist es ihm wieder gelungen.

Für den Abschlusshöhepunkt sorgte über 1500 m wie so oft der Einheimische Jakob Ingebrigtsen: Er gewann in der Jahresweltbestzeit von 3:29,74 Minuten, nur Minuten zuvor hatte sich Hürden-Weltrekordhalter Karsten Warholm vom Brasilianer Dos Santos (46,63) um sieben Hundertstel geschlagen geben müssen. 

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