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Meinung

Kommentar zur Statthalterwahl
Der Trumpf der Parteien hat nicht gestochen

Der neue Statthalter für den Bezirk Horgen ist bestimmt.
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Die Stimmbürger des Bezirks Horgen hatten es nicht einfach. Mit den beiden Statthalter-Kandidaten Markus Braun und Walter Reutimann traten zwei Personen mit sehr ähnlichen Merkmalen zum Wahlkampf an. Beide sind 57 Jahre alt, wohnen im Hirzel, sassen über zehn Jahre in der gleichen Behörde und sind Juristen. Und doch fiel das Resultat am Sonntag mit 12’909 Stimmen für Braun und 8843 Stimmen für Reutimann deutlicher aus, als wohl die meisten erwartet haben. Denn die Interparteiliche Konferenz und damit alle Parteien von links bis rechts portierten den FDP-Kandidaten Walter Reutimann. Wie ist es zu erklären, dass nun trotzdem der parteilose Markus Braun die Wahl gewonnen hat?

Dazu muss man die Lupe auf die wenigen, aber wichtigen Unterschiede der beiden Kandidaten legen. Markus Braun ist heute als jener Gemeindepräsident, der 2018 den Hirzel in Horgen eingemeindete, über die Horgner Gemeindegrenzen hinaus vielleicht noch bekannter als Walter Reutimann, der damals als Finanz- und Sicherheitsvorsteher agierte.

Andererseits hatte Reutimann die Parteien im Rücken. Man müsste annehmen, diese jeweiligen Vorteile sollten sich die Waage halten. Nun stach der Trumpf der Parteizugehörigkeit – das Thema Nummer eins im Wahlkampf – aber offenbar nicht. Sind die Ortsparteien zu weit weg von der Basis? Oder konnten die Parteien ihre Mitglieder zu wenig mobilisieren? Die tiefe Stimmbeteiligung von 32 Prozent lässt auf Letzteres schliessen. Zudem wurde von verschiedenen Seiten während des Wahlkampfes betont, dass es sich beim Statthalteramt um kein politisches Amt handle. Vielleicht spielte für die Stimmbürger die Parteizugehörigkeit bei der Wahl des Statthalteramtes also auch einfach keine Rolle.