Ende der ZSC-MisserfolgsserieDer süsse Prestigesieg gegen Meister Zug
Nach sechs Niederlagen de suite kommen die ZSC Lions ausgerechnet gegen den EVZ zu einem Vollerfolg. Das 3:2 ist der optimale Auftakt in eine enorm wichtige Woche.
Die Premiere unter Marc Crawford lag in der Luft. Die ZSC Lions führten kurz vor Spielende 3:2, Zug strebte mit einem sechsten Feldspieler anstelle von Leonardo Genoni den Ausgleich an. Mit einem Empty-Netter hätten die Lions erstmals in der zweiten Amtszeit des Kanadiers vier Tore erzielt. Dass der Treffer nicht mehr fiel, spielte letztlich keine Rolle mehr. Zum Matchwinner avancierte so Dean Kukan. Der Königstransfer vor dieser Saison umspielte in der 52. Minute mit einem Solo zuerst mehrere Zuger und erwischte dann mit einem Schuss in die nahe hohe Ecke auch Genoni. Der EVZ-Starkeeper hat solche Pucks auch schon gehalten. «Es fühlt sich grossartig an, dass wir gewonnen haben», sagte Verteidiger Mikko Lehtonen im Interview mit dem Lions-Moderator. Es war eine süsse Revanche für das 2:3 vor elf Tagen in der Kolinstadt – damals hatte der ZSC ein 2:0 verspielt.
Das Gefühl eines Sieges hatten die Lions zuletzt sechsmal nicht erlebt, 1:17 lautete das Punkteverhältnis in jener Zeit. Dass die ZSC-Seele auch nach sechs Niederlagen noch lebt, zeigte sich exemplarisch im Startdrittel. Speziell in der 12. Minute und nach einer Charge von Simon Bodenmann gegen Dominik Schlumpf. Während die Schiedsrichter die strittige Szene noch einmal betrachteten, richtete sich der Zorn der eingefleischten Lions-Supporter gegen die Zentralschweizer Fans. Deren schnippischer Verbalkonter („Schwizer Meischter“) sorgte nicht für eine Entspannung der Gemüter. Bodenmann erhielt schliesslich zwei Strafminuten, welche die Zuger nach nur neun Sekunden zum 1:2-Anschlusstreffer durch Djoos nützten.
Juho Lammikko gibt den ZSC Lions die Richtung vor
Es war zu diesem Zeitpunkt ein schmeichelhafter Zwischenstand für den Champion der letzten beiden Jahre. Die Lions waren viel besser ins Spiel gestartet, wie ein Team, das sich der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst ist, etwas überraschend aber nicht wie ein Team, das nach der jüngsten Dauerbaisse verunsichert ist. Die Handschrift von Crawford schimmerte mehrfach durch – die ZSC Lions spielten direkter und härter als unter Vorgänger Rikard Grönborg. Alexandre Texier und Juho Lammikko erzielten zwei Treffer innert 126 Sekunden und für den Finnen waren es bereits die Skorerpunkte 26 und 27 der Saison. Mit seinem direkten Zug aufs Tor gibt er den Lions die Richtung für die nächsten Wochen vor, dass er nach Spielende zum besten Lion gewählt wurde, war nur logisch.
Auch wichtige Kennzahlen sprachen nach dem ersten Drittel eine deutliche Sprache: Bei den Schüssen führten die Lions 11:3, bei den gewonnenen Bullies 19:4. Doch dann schien es, als ob sie alle Tugenden mit dem Pausentee heruntergespült hätten und andererseits die Zuger doch noch einstempelten: Im Mitteldrittel wurde ebenfalls Einbahn-Eishockey gespielt, diesmal allerdings in die andere Richtung. Der EVZ entwickelte auch ohne Nationalmannschafts-Stürmer Grégory Hofmann, der verletzt bis voraussichtlich Anfang April ausfällt, viel Druck und schnürte die Lions phasenweise regelrecht in der eigenen Zone ein. Niemand hätte sich aus Optik der Gastgeber beklagen können, wenn dem 2:2 durch Tobias Geisser weitere Zuger Erfolgserlebnisse gefolgt wären.
Die eminent wichtige Woche hat damit aus Zürcher Sicht optimal begonnen. Schon am Mittwoch geht es in Altstetten gegen Kloten mit einem weiteren Prestigeduell weiter, danach folgt am Freitag die sofortige Revanche beim Team von Jeff Tomlinson und am Samstag das Heimspiel gegen Lausanne.
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