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Meinung

Der Steigbügel für die Spitalliste

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«Wir wollen die erste Frau im Harem sein.» Dieser Satz von Beatrix Frey-Eigenmann, VR-Präsidentin des Spitals Männedorf ist bezeichnend. Soll heissen: Das Universitätsspital Zürich ist ein begehrter Partner im Kampf der kleinen Akut- und Regionalspitäler um ihr politisches Überleben.

Denn die Schlinge zieht sich um sie immer enger. Kostendruck, Fallpauschale, Verlust von Operationsarten wegen zu geringer Fallzahlen, Kampf um Zusatzversicherte, Fachkräftemangel und der Trend von der stationären zu ambulanten Behandlung kosten Substanz.

Über allem droht das Damoklesschwert namens Spitalliste. In drei Jahren wird die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich es wieder über jene Spitäler schwingen, die den diktierten Leistungsauftrag nicht mehr erfüllen können. Erstes Opfer dürfte das Spital Affoltern am Albis werden, das für die Trägergemeinden zu teuer wird. Wer ist der nächste Streichkandidat auf der Liste?

Die Regionalspitäler müssen sich wappnen mit einem gesunden Haushalt, der den Sparzielen der Gesundheitspolitik entspricht. Paradox: Sie müssen möglichst viele medizinisch-chirurgische Disziplinen von besten Fachkräften anbieten, um im Wettbewerb attraktiv zu bleiben. Das kostet viel Geld. Oder man sichert sich mit einem starken Partner ab. Wie Männedorf mit dem Universitätsspital, das ihm den Steigbügel auf die Spitalliste halten wird. Ein Harem kann auch eine Vernunftehe sein.