AboAnalyse zum russischen MachtkampfDer Krieg entscheidet sich in der Ukraine – nicht in Moskau
Kiew versucht, das Chaos in Russlands Armeeführung für seine Offensive zu nutzen. Doch es wäre ein schwerer Fehler, würde der Westen sich davon zu viel erwarten.
Treffender als der Brite Winston Churchill hat noch keiner die Natur der Machtkämpfe im Kreml dargestellt. Das fast immer blutige Gekeile erinnere ihn an «Hundekämpfe unter dem Teppich», schrieb Churchill: Erst wenn die zerbissenen Knochen unter dem Teppichrand herausragten, wisse man, wer die Oberhand gewonnen habe. Im Falle Stalins, an dessen Seite Churchill im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler kämpfte, war das eigentlich immer nur einer: Stalin.