FC Zürich – FC Sion 0:3FCZ-Fehlstart: Der Trainer sieht das Problem bei den Spielern
Noch immer haben die Zürcher in der Super League kein Tor erzielt. Beim 0:3 gegen den FC Sion verliert der Meister nach dem ersten Gegentor komplett die Balance.
Die Analyse des Captains ist kurz und schonungslos. «Es fehlt an allen Enden, hinten und vorne», sagt Yanick Brecher. Und fügt dann noch an: «Wenn wir das nicht schnell abstellen, wird es schwierig.»
Man könnte nach dem 0:3 seines FC Zürich gegen den FC Sion auch sagen: Es ist bereits schwierig. Äusserst schwierig sogar. Vier Spiele in der Liga, ein Punkt, null Tore. Ähnlich schlecht ist der FCZ letztmals 2003 gestartet. Nur hatten die Zürcher da nach vier Spielen immerhin schon vier Tore erzielt.
Und wenn man Franco Foda nach der Partie zuhört, wirkt es nicht so, als ob der Trainer ein Mittelchen für die sofortige Wunderheilung in seiner Schublade hätte. Am Sonntagabend sagt er: «Ich bin jetzt zum dritten oder vierten Mal an einer Medienkonferenz und muss jedesmal dieselben Worte verwenden.»
Die Geschichte des FCZ in dieser Saison auf einen Satz verkürzt: Vorne trifft er nicht, dafür verteilt er hinten grosszügig Geschenke. Und oft ist es so, dass eine oder zwei Szenen reichen, damit die Mannschaft komplett auseinander bricht.
Gegen Sion läuft Bledian Krasniqi unmittelbar nach der Pause alleine auf Heinz Lindner zu. Sein Schuss ist nicht schlecht, aber der Sittener Goalie kann den Ball reflexschnell abwehren. Elf Minuten später steht es 0:1. Weitere elf Minuten danach bereits 0:3. Es ist der komplette Zürcher Systemausfall.
Eingeleitet wird alles durch Becir Omeragic. In der 46. Minute ist er mit einem seiner eleganten Vorstösse durch die Mitte am Ursprung von Krasniqis Chance. In der 57. Minute versucht er dasselbe – einfach zwanzig Meter weiter hinten und mit weniger Erfolg. Es ist ein Ballverlust, den sogar ein bis dahin offensiv reichlich impotent wirkender Gegner wie Sion ausnutzt.
Die Wechsel wirken wie eine Strafe
Ab diesem Moment spielt der FCZ zehn vogelwilde Minuten. Das Zentrum mit Cheick Conde und Krasniqi hat schon zuvor wenig Zugriff aufs Spiel. Jetzt tauchen die beiden komplett weg. Hinter ihnen verlieren Fidan Aliti, Mirlind Kryeziu und Nikola Boranijasevic erst die Übersicht und danach auch noch reihenweise entscheidende Zweikämpfe.
Von aussen wünscht man dem FCZ in dieser Phase dringend etwas mehr Erfahrung. Eine ordnende Hand, die Mal etwas Ruhe ins Spiel bringen könnte. Aber Blerim Dzemaili fehlt verletzt. Und Foda bringt die verbleibende Routine von Antonio Marchesano oder Ole Selnaes erst aufs Feld, als die Partie bereits entschieden ist.
Als er sich in der 73. Minute dazu entscheidet, doch noch drei Spieler zu wechseln, wirkt es mit Blick auf das Resultat fast wie eine Bestrafung. Foda nimmt mit Kryeziu, Omeragic und Conde drei seiner Defensivleute aus dem Spiel. Und er deutet nach dem Spiel an, dass sich seine Unzufriedenheit auch auf die nächste Startaufstellung auswirken könnte: «Vielleicht gibt es die eine oder andere Veränderung.»
Jetzt muss der FCZ in die Europa League
Was nach der Partie klar scheint: Foda sieht das Problem bei den Spielern, die nicht ihre Leistung bringen. Und nicht bei sich und seiner Rotation oder seinen Systemwechseln. «Wenn du solche Fehler machst, ist es egal, ob du mit drei, vier oder sechs Verteidigern spielst», sagt er. Und er präsentiert folgenden Lösungsansatz: «Wir müssen vorne die Chancen eiskalt nutzen. Und hinten die Fehler abstellen.»
Am besten fangen die Zürcher am Donnerstag gegen Linfield damit an. Weil sich das Risiko, das Foda mit seinen Aufstellungen eingeht, nur dann rechtfertigen lässt, wenn er damit die Europa League erreicht. Aber mit einem ähnlichen Kollaps wie gegen Sion könnte es sogar gegen einen Gegner wie Linfield eng werden.
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