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Wahlen 2022 in Thalwil
Der Dorfbäcker will Gemeindepräsident werden

Seit 1991 führt Hansruedi Kölliker das familieneigene Geschäft Köllibeck. Die Doppelbelastung als Unternehmer und Gemeindepräsident wäre machbar, sagt er.
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Es kommt, wie er es schon lange angekündigt hatte: Thalwils Gemeindepräsident Märk Fankhauser (FDP) wird nächstes Jahr zurücktreten. Seit 2014 hat er das Präsidium inne, und schon seit 2002 sitzt er im Gemeinderat. Bei den Erneuerungswahlen vom 27. März 2022 wird der 64-Jährige also nicht mehr antreten. Nach so vielen Jahren sei es nun an der Zeit, sich von der Behördentätigkeit zurückzuziehen, sagt Fankhauser.

Der FDP-Mann geht mit gutem Gewissen in den politischen Ruhestand, auch weil er weiss, dass seine Partei für eine Nachfolge gesorgt hat: Die FDP Thalwil nominiert Hansruedi Kölliker für das Gemeindepräsidium.

Sohn übernimmt Bäckerei

Die Nomination kommt nicht überraschend. Kölliker amtet schon seit 2014 als Finanzvorstand im Thalwiler Gemeinderat. «In dieser Funktion habe ich in sämtliche Ressorts der Gemeinde Einblick erhalten», sagt er. Nun reize es ihn, die Rolle des Gemeindepräsidenten zu übernehmen. «Ich liebe die Debatte und den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.»

Bekannter als er selbst ist Köllikers Bäckerei namens Köllibeck mit Filialen in Thalwil, Gattikon und Oberrieden. Die Doppelbelastung als Unternehmer und Gemeindepräsident wäre machbar, sagt der 57-Jährige. Denn seine Nachfolge als Chef sei bereits geregelt; sein Sohn und ein Angestellter würden das Geschäft nun schrittweise übernehmen.

FDP will auch Schulpräsidium

Mit der Verteidigung des Präsidiums alleine gibt sich die FDP als Thalwils wählerstärkste Partei aber nicht zufrieden. Sie will ihren Anteil im neunköpfigen Gemeinderat von drei auf vier Sitze ausbauen. Neben dem bisherigen Sozialvorstand Peter Klöti nominiert sie Ortsparteipräsident Thomas Henauer sowie dessen Vize Thomas Hunziker.

«Es braucht im Gemeinderat eine starke bürgerlich-liberale Kraft», begründet Henauer das Viererticket. Denn in den nächsten Jahren stünden wichtige Geschäfte an, wie «die Revision der BZO, die nachhaltige Stabilisierung des Finanzhaushaltes, der Qualitätsausbau bei der Schule und die lokale Klima- und Energiepolitik».

Sie wollen die FDP im Gemeinderat vertreten (von links): Thomas Henauer, Peter Klöti, Thomas Hunziker und Hansruedi Kölliker.

Thomas Hunziker will das Schulpräsidium übernehmen. Dieses wird in Thalwil vom Stimmvolk gewählt; der Schulpräsident ist von Amtes wegen Mitglied des Gemeinderats. Beruflich ist Hunziker Geschäftsführer seiner Firma Hunziker AG, die Schulmobiliar herstellt. Zudem ist er Präsident der Stiftung Kindertagesstätten Thalwil. Politisch musste er kürzlich eine Niederlage einstecken, als seine Initiative zur Verkleinerung des Gemeinderats an der Urne scheiterte.

Stellt sich die Frage, ob der aktuelle Schulpräsident Kurt Vuillemin (SP) noch eine dritte Legislatur anhängen will. Dem Vernehmen nach wird er zurücktreten, Vuillemin selbst bestätigt dies jedoch nicht. Seine Partei werde Anfang November alle Nominationen kommunizieren.

Ein Ende nach 20 Jahren

Bei den anderen bisherigen Gemeinderatsmitgliedern herrscht Klarheit: Hanspeter Giger (GLP), David Brüllmann (Dorfverein Gattikon) sowie die kürzlich gewählte Franziska Zibell (parteilos) werden 2022 wieder antreten. Liegenschaftenvorsteher Andreas Federer und Sicherheitsvorsteherin Ursula Lombriser (beide Die Mitte) bestätigen hingegen, dass sie ihr Amt niederlegen werden.

Federer ist neben Fankhauser amtsältestes Exekutivmitglied und wollte einst selber Gemeindepräsident werden. 20 Jahre im Gemeinderat seien genug, sagt Federer. Er habe in dieser Zeit viele spannende, grosse Planungsprojekte umsetzen dürfen und habe noch immer Freude an der Aufgabe. «Darum ist es der richtige Moment, um aufzuhören.»

Die 61-jährige Ursula Lombriser ihrerseits vertritt die Meinung, dass die Gemeinderatsämter Personen offenstehen sollten, «die idealerweise noch im berufstätigen Alter sind». Deshalb verzichte sie auf eine dritte Legislatur. Kampflos hergeben wird Die Mitte ihre Sitze wohl nicht. Eine offizielle Kandidatur ist aber noch ausstehend.

Die SVP kommt wieder

Auch die SVP wird sich wieder in den Wahlkampf einmischen. Sie wird mindestens Gregor Süssli nominieren. Süssli erhielt dieses Jahr erstmals grössere Bekanntheit im Dorf, als er bei der Ersatzwahl gegen Franziska Zibell angetreten war. Vor dem 2. Wahlgang zog er sich jedoch wieder zurück.

Die Grünen und die EVP konnten bislang nicht mitteilen, ob sie jemanden ins Rennen um die Gemeinderatssitze schicken werden.

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