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Tipps zum Radiokauf
Das Radio kann längst mehr als DAB und UKW

Seine Nachfolger rauschen und knacken weniger – die Audioqualität ist aber auch mit DAB nicht brillant.
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Früher war ein Radio ein Gerät zum Empfang von Rundfunkprogrammen. Heute ist es – fortschrittsbedingt – komplizierter. Denn die allermeisten Modelle, die heute als Radio verkauft werden, beherrschen mehr als die Wiedergabe von UKW und DAB. Es sind Multifunktionsgeräte, die es in unzähligen Schattierungen gibt – vom Internetradio über den Streamingempfänger bis hin zum Smarthome-Hub, der über einen digitalen Assistenten auch die vernetzten Glühbirnen und die smarten Rollläden steuert.

So praktisch das ist: Diese Variantenvielfalt macht die Suche nach dem passenden Modell nicht einfacher. Doch die folgenden Kriterien helfen bei der Orientierung.

Die Empfangsmöglichkeiten

Vereinzelt gibt es sie bei den Händlern noch: die Radios, die nur UKW beherrschen und mit denen in einem Jahr nur noch ausländische Programme gehört werden können – zumindest, falls die Schweiz wie geplant 2023 und 2024 die analoge Radioverbreitung beenden wird. Abgesehen von diesen Restbeständen, ist DAB+ Standard. Und nicht nur das: Selbst die günstigen Geräte unter 50 Franken verstehen sich auch auf Bluetooth, sodass man sie auch als externen Lautsprecher fürs Handy, das Tablet und den Computer verwenden kann.

Daher eignen sich diese Modelle hervorragend als Alternative zum reinen Bluetooth-Lautsprecher: Sie sorgen auch ohne Handy für eine akustische Untermalung, und sie sind maximal einfach zu verwenden: Einschalten und gegebenenfalls auf DAB wechseln genügt – während man per Bluetooth immer noch die passende App auswählen und die Wiedergabequelle umschalten muss.

So sahen die Weltempfänger früher aus, die Sendungen aus aller Welt per Kurzwelle nach Hause gebracht haben. Der Weltempfänger von heute ist das Internetradio.

Auch WLAN gehört zu einem weitverbreiteten Ausstattungsmerkmal. Per Datenfunk erhalten diese Apparate ohne Umweg über das Smartphone einen direkten Internetzugang. Doch welche Möglichkeiten das eröffnet, variiert stark: Die günstigen Geräte bieten eine Webradio-Option mit einem globalen Senderangebot – sie sind der Nachfolger des altehrwürdigen Weltempfängers.

Achtung: Manchmal werden unter der Bezeichnung «Internetradio» Geräte verkauft, die nur WLAN, aber kein DAB-Empfang erlauben. Es ist daher wichtig, die Spezifikationen genau zu prüfen.

Streaming und Smarthome

Per WLAN lässt sich auch die Verbindung zu einem Musikstreamingdienst herstellen. Diese Option ist meist den etwas teureren Modellen vorbehalten, und auch die Auswahl der Dienste variiert: Am weitesten verbreitet ist Spotify Connect für den schwedischen Anbieter. Optionen für Amazon Music, Tidal, Deezer oder die Musikplattform Soundcloud finden sich meist nur in den sogenannten Netzwerk-Audioplayern. So nennt man die WLAN-Komponenten für die Hi-Fi-Anlage, die sich audiophile Nutzer richtet. Als Bonus lassen sie sich auch mit dem Fernseher verbinden und für die akustische Aufwertung des Heimkinos einsetzen.

Radio und Musikstreaming aus einem Gerät – hier zum Beispiel mit dem Modell 3sixty von Teufel.

Wer die digitalen Möglichkeiten ausreizen will, achtet auf die digitalen Assistenten: Einige Modelle von Pure, Teufel und Harman haben Amazon Alexa oder Google Assistant integriert. Das erlaubt nicht nur die Steuerung der Wiedergabe per Sprachbefehl, auch andere vernetzte Geräte wie smarte Glühbirnen lassen sich steuern – und man kann die Assistenten auch anweisen, Termine oder Timer zu setzen. Und inzwischen hält die Multiroom-Funktion auch bei den mittelpreisigen Geräten Einzug: Sie bedeutet, dass man mehrere Lautsprecher in unterschiedlichen Räumen parallel steuern und betreiben kann und die Musikwiedergabe auch bei Internetquellen synchron erfolgt.

Ausstattung

Ob für die Küche oder das Bad, als Dusch-, Wand- oder Kofferradio – es gibt die Empfänger in den unterschiedlichsten Ausprägungen, Designs und Farben. Entsprechend variiert auch die Ausstattung.

Ein DAB-Radiowecker von Pure: Das funktioniert nur mit richtigen Knöpfen, ein Touch-Display ist nutzlos.

Beispielsweise, was das Display angeht: Manche erlauben die Touch-Steuerung und zeigen auf einem Farbbildschirm Begleitinformationen oder sogar Bilder an. Für solche Informationen bleibt das Smartphone aber das bessere Gerät, darum bringen Tasten für wichtige Funktionen mehr: Knöpfe für die einzelnen Modi (DAB, UKW, Bluetooth etc.) und Speichertasten für eine Handvoll Programme sind zu empfehlen. Mit einem Akku kann man das Gerät nach draussen oder in den Hobbyraum mitnehmen. Flexibilität gibt auch ein Analogeingang per Klinke.

Und die Klangqualität?

Eine grosse Bandbreite gibt es auch bei der Klangqualität. Von den günstigen Produkten darf man sich weiterhin keine Wunder erhoffen: Das Küchenradio soll laut genug sein, um das Brutzeln in den Töpfen und Pfannen zu übertönen, und ausreichend gut klingen, dass man die Moderatorinnen und Moderatoren versteht – mehr auch nicht.

Der Jugendsender Virus hatte zum Start von DAB 1999 eine Pionierrolle inne – hier bei der Präsentation des neuen Programms am 20. Oktober 1999 mit Programmleiter François Mürner (Mitte) und dem Moderatorenteam, u.a. Susanne Kunz.

Es bleibt auch im Digitalzeitalter dabei, dass Radio kein sonderlich hochstehendes Hörerlebnis bietet. Zwar ist mit DAB das Rauschen und Knistern passé, aber aufgrund der Audiokompression und der geringen Bit-Raten kommt es klanglich nicht ans Musikstreaming oder an die eigene (digitale) Musiksammlung heran. In mehr Leistung und gute Lautsprecher zu investieren, lohnt sich folglich nur bei Geräten, die nicht nur fürs Radio, sondern auch für den bewussten Musikkonsum genutzt werden sollen. Bei diesen Geräten lohnt es sich, sie vor dem Kauf probezuhören.

Einige Tipps zu Geräten und Marken

Ein auf DAB-Radios spezialisierter Hersteller ist Pure: Er hat 2003 das erste DAB-fähige Taschenradio lanciert und hat auch heute noch eine innovative Produktpalette, beispielsweise mit der Streamr-Reihe, die einen guten Klang, ein interessantes Design und vielseitige Funktionen bereithält, unter anderem auch Unterstützung für Amazons Assistentin Alexa. Pure hat mit der Highway-Reihe auch brauchbare Adapter im Programm, um DAB im Auto nachzurüsten.

Im edlen und etwas teureren Segment ist das 3sixty des Berliner Lautsprecherherstellers Teufel eine gute Wahl: Es hat einen ausgezeichneten Klang und unterstützt Amazon Music und Spotify Connect.

In der günstigen Einsteigerkategorie ist Technisat eine gute Anlaufstelle, erste Modelle gibt es schon ab 50 Franken. Das britische Unternehmen Roberts-Radio geht beim Design eigene Wege: Die Modelle im Retro-Look lassen sich sehen – der Klang ist teilweise aber auch etwas antik.

Das Roberts Rambler BT: Hübscher Kofferradio-Look, aber etwas dumpfer Klang.