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Klassiker FCZ - FCB
FCZ blamiert Basel – und Granit Xhaka attackiert Clubführung

Wie jubeln die Zürcher erst, wenn sie denn einmal Meister sind? Becir Omeragic (links) und Kollegen völlig losgelöst nach dem 4:2  in der Nachspielzeit.
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Wie viele Zürcher sind es, die da im höchsten Tempo quer über den Platz rennen? Acht, neun, vielleicht zehn Spieler, die auf der Ersatzbank aufgesprungen sind und keinen Aufwand scheuen, um mit den Kollegen auf der gegenüberliegenden Seite zu feiern. Das 4:2 gegen Basel durch Nikola Boranijasevic in der 95. Minute sorgt für diesen Gefühlsausbruch und zeigt vor allem auch eines: welchen Zusammenhalt die Mannschaft während dieser Wochen und Monate entwickelt hat. 

Ganz so weit treiben es Ancillo Canepa und André Breitenreiter nicht. Aber so gut zehn Meter stehen auch Präsident und Trainer jubelnd auf dem Platz, mitgerissen von der Gewissheit, auch nach dieser Runde komfortabel dazustehen. Sie haben zehn Punkte mehr als Meister YB und gar dreizehn mehr als Basel. Breitenreiter sagt: «Wir haben ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt.» (Zum Match-Ticker geht hier.)

Aus Bern meldet Sportchef Christoph Spycher am Sonntagabend: «Der FCZ hat im Winter die beste Ausgangslage gehabt. Er hat sie jetzt weiter verbessert.» Es ist seine dezente Form der Umschreibung, wer der Favorit auf den Titel ist. Bei YB wissen sie, dass sie diese Saison zu viele Punkte unnötig verloren haben, teilweise gar leichtfertig. In Basel wiederum könnte selbst Präsident David Degen erkennen, was er mit seiner hyperaktiven Art und chaotischen Personalpolitik anrichtet. 

Die Kritik von Granit Xhaka

Das Produkt davon ist dieser während langer Phasen schlechte Auftritt im Letzigrund vor gut 21’000 Zuschauern. Basel ist alles, nur keine Mannschaft, die harmoniert, und aus London meldet sich via Instagram Granit Xhaka zu Wort und kritisiert heftig die Führung. «Lasst Spieler spielen, die wissen, um was es geht», schreibt er. Und auch: «Und dann wollt ihr, dass wir Ex-Spieler zurückkommen? Mit dieser Politik? NIEMALS!!!» Auf Nachfrage bestätigt er, dass diese Kommentare wirklich von ihm sind. «Von wem sonst?», fragt er zurück.

Klare Worte: Granit Xhaka wendet sich auf Instagram an die FCB-Clubführung.

Der FCZ dagegen ist alles, was Basel nicht ist: eine Mannschaft, die harmoniert. Die Spieler arbeiten für- und freuen sich miteinander. Das Lob dafür erhalten sie von ihrem Chef. Sie hätten ihre Aufgabe mit Herz, Leidenschaft und auch Coolness absolviert, sagt Breitenreiter.

Die erste halbe Stunde ist vermutlich das Beste, was ihnen in dieser Saison gelungen ist. Sie lassen den Gegner keinen Meter zur Entfaltung kommen, setzen ihn permanent unter Druck und hebeln ihn mit schnellen Pässen in die Tiefe aus. Nach einer Viertelstunde liegen sie schon 2:0 vorne. Antonio Marchesano verwertet auch seinen fünften Elfmeter in dieser Saison, den Katterbach mit einem Foul an Aliti verschuldet hat. Dann leitet Omeragic mit seinem Lauf durchs Mittelfeld den vielleicht schon 15. oder 16. Angriff ein, bedient Tosin, und dessen Querpass braucht Blaz Kramer nur noch ins leere Tor zu schieben. Allenfalls steht Kramer einen Millimeter im Abseits, eine Auflösung liefert auch das Fernsehbild nicht.

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Die Zürcher begehen nur den Fehler, nicht gleich noch das dritte Goal nachzulegen. Dafür sind sie kurz vor der Pause einmal bei einem Flankenball unachtsam. Kryeziu lässt Stocker im Rücken entwischen, und Brecher macht, was ein Torhüter nie machen sollte, er kommt zwei Schritte raus und geht dann doch wieder zurück. Stocker sagt Danke und ist per Kopfball erfolgreich.

Bei einem alten FCB hätte das der Beginn der Wende sein können. Bei diesem FCB ist die Gefahr gegen diesen geschlossen arbeitenden FCZ nicht zu sehen. Der FCZ tritt nach der Pause zwar nicht mehr so dominant auf wie zuvor, aber je länger das Spiel dauert, desto mehr kommt er zu gefährlichen Aktionen. Marchesano trifft den Aussenpfosten, Kramer scheitert an Lindner, Wilfried Gnonto profitiert von einer Slapstick-Einlage Pavlovics und kann in aller Ruhe aus fünf Metern zum 3:1 einschieben.

Klagen auf hohem Niveau

Kramer und Gnonto sind die Beispiele des Tages, dass Breitenreiter bei seinen Anordnungen kaum einmal etwas misslingt. Kramer befördert er als Ersatz des gesperrten Ceesay in die Aufstellung, hinterher redet keiner von Ceesay, dafür spielt Kramer den letzten Pass zu Boranijasevics 4:2. Gnonto wiederum braucht erneut nur ein paar Minuten, um für Unruhe zu sorgen. Im Moment ist er der perfekte Einwechselspieler.

Sechs, sieben Tore hätten sie erzielen können, bilanziert Breitenreiter. Es ist ein Klagen auf hohem Niveau. Nicht einmal das zweite Gegentor durch Michael Lang in der Nachspielzeit, ermöglicht durch das schlechte Verteidigen von Coric, ist ihm eine Erwähnung wert. Lieber sagt er: «Wir können alle stolz sein, eine solche Mannschaft zu haben.»

Die Serie der Ungeschlagenheit hat sie auf zwölf Siege und drei Unentschieden ausgebaut. Und was soll sie bremsen? Die nächsten Gegner heissen Luzern und Lausanne und sind am Tabellenende zu finden. Breitenreiter allerdings warnt sicher davor, sie zu unterschätzen.

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