Rückkehr in die NiederlandeDas Missverständnis Mimoun Mahi endet nach einem Jahr
Ein bisschen Weltfussball hatte sich der FC Zürich von Mimoun Mahi erhofft. Doch der Marokkaner ist nie richtig angekommen und verpasste mehr Spiele, als er absolvierte.
Zu was er fähig ist, beweist Mimoun Mahi Ende Juni ein letztes Mal. Nach einer Stunde wechselt Ludovic Magnin den Marokkaner im St. Galler Kybunpark ein. Vier Minuten später schickt dieser seinen Offensivkollegen Aiyegun Tosin mit einem weiten Pass aus der eigenen Platzhälfte auf die Reise und bereitet so das 2:0 vor; danach steht er mit einem Diagonalball auf Benjamin Kololli am Ursprung des 3:0; und schliesslich reicht sein sanft gespielter Vertikalpass auf Tosin zum 4:0.
Drei Assists in 30 Minuten Spielzeit – so hatten sie sich das beim FC Zürich eigentlich vorgestellt, als Mahi im Sommer 2019 mit dem Ruf des Spektakelspielers als Königstransfer nach Zürich gekommen war. Präsident Ancillo Canepa wollte in ihm einen kleinen Bruder Yassine Chikhaouis erkennen – jenem Tunesier, der beim letzten Zürcher Meistertitel dabei war, einem der besten Fussballer, die je in der Super League spielten, und der seither die Zürcher Sehnsucht nach ein bisschen Weltfussball begleitet.
Der FCZ hatte Mahi mit einem Vertrag bis Sommer 2022 ausgestattet; doch die Erwartungen konnte der Spieler nie erfüllen. Auch deshalb wechselt der 26-Jährige zurück in die Niederlande, von wo aus er nach Zürich gekommen war. Der FCZ schreibt, dass Mahi aus familiären Gründen zurückkehren wollte. Der FC Utrecht wird Mahis neuer Arbeitgeber, zur Ablösesumme schweigen die beiden Vereine.
Verletzungen, Krankheit und Trainingsrückstand
Mahi und der FCZ – das hat nie richtig gepasst. Zum ersten Mal in seinem Leben war der zweifache marokkanische Nationalspieler ausserhalb seiner Heimat engagiert, er wollte mit den Zürchern in den Europacup, er wollte Tore schiessen und vorbereiten. Doch Mahis Bilanz blieb bescheiden: In 19 Spielen erzielte er drei Tore und bereitete fünf vor. Und vor allem fehlte Mahi viel zu oft. Er verpasste 21 Spiele, wegen Muskelverletzungen, weil er krank war oder Trainingsrückstand hatte.
Zudem scheint das Verhältnis mit Trainer Magnin nicht immer einfach gewesen zu sein. Beobachter berichten von Trainings, in denen die beiden unterschiedliche Vorstellungen vom Verhalten eines Fussballer gehabt haben sollen. Mahi hat viel zu lange gebraucht, um in dieser Mannschaft anzukommen. Und deswegen macht es sowohl aus Sicht des Spielers als auch des Vereins Sinn, dass dieses Missverständnis nach einem Jahr endet.
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