AboKommentar zum Fall GurlittDas Kunstmuseum Bern will vorbildlich sein – und tut genau das Falsche
Das Museum gibt Bilder ab, obschon nicht klar ist, ob es sich tatsächlich um NS-Raubkunst handelt. Dies ist fatal.

Es war der «Kunstfund des Jahrhunderts». 2012 wurden bei Cornelius Gurlitt, Sohn von Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, 1600 Werke entdeckt. Sofort kam der Verdacht auf, es handle sich um NS-Raubkunst. Die Bilder wurden beschlagnahmt – zu Unrecht, wie sich später zeigte. Gurlitt fühlte sich düpiert und vermachte die Sammlung dem Kunstmuseum Bern, um sie dem deutschen Staat zu entziehen.