Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Video

Moskau räumt Tod Dutzender Soldaten ein
Das ist bisher über den Angriff in Makijiwka bekannt

Der Tod Dutzender russischer Soldaten bei einem ukrainischen Angriff in der Ostukraine hat in Russland Kritik an der Militärführung ausgelöst. «Zehn Monate nach Beginn des Krieges ist es gefährlich und kriminell, den Feind als einen Dummkopf zu betrachten, der nichts sieht», sagte Andrei Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Moskauer Stadtparlaments. 

Russland hat nach den ukrainischen Raketenschlägen im Donbass in der Nacht zu Neujahr den Tod von 63 Soldaten bestätigt. Die Raketen seien in eine vorübergehende Unterkunft im von Russland besetzten Ort Makijiwka eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte die ukrainische Militärführung mitgeteilt, dass 400 russische Soldaten getötet und 300 verletzt worden seien. Weder die russischen noch die ukrainischen Angaben lassen sich unabhängig überprüfen. Auf verifizierten Bildern ist aber das eingestürzte Gebäude zu sehen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Auch kremlnahe Telegram-Kanäle und Kriegskorrespondenten berichteten von zahlreichen Toten. Wladimir Solowjow, ein bekannter russischer Propagandist, schrieb auf Telegram von «signifikanten Verlusten», die aber bei weitem nicht die Zahl von 400 erreichen würden. Igor Girkin, einst russischer Geheimdienstoffizier und Kommandant der Separatisten im Donbass und mittlerweile scharfer Kritiker der russischen Militärführung, behauptete dagegen, dass Hunderte getötet worden seien.

Die Berichte erhöhten den Druck auf das Verteidigungsministerium in Moskau, sich zu dem ukrainischen Angriff zu äussern. Sollten tatsächlich 400 russische Soldaten das Leben verloren haben, wäre dies eine der tödlichsten Einzelattacken bislang in diesem Krieg. Russland nennt sonst kaum Zahlen zu getöteten Soldaten in den eigenen Reihen. Und seit dem 24. Februar 2022 hat das russische Verteidigungsministerium noch nie eine höhere Zahl als diese 63 genannt, wenn es um die Bekanntgabe von Toten durch einen Angriff an einem einzigen Ort ging.

Bei den in Russland einflussreichen Militärbloggern war nach den ersten Berichten über den ukrainischen Angriff schnell heftige Kritik laut geworden. Die Unterkünfte hätten demnach neben Munitionsdepots gelegen, was nach dem Raketeneinschlag zu einer verheerenden Explosion geführt habe. Ein möglicherweise verhängnisvoller Fehler – und nicht der erste, den russische Kommandeure in diesem Krieg begangen haben.

Mobiltelefone könnten auf den Standort aufmerksam gemacht haben

In dem Gebäude sollen sich unbestätigten Berichten zufolge frisch einberufene Reservisten versammelt haben, um Neujahr zu feiern. Das ukrainische Militär sei wegen der hohen Aktivität von Datenverkehr mit Mobiltelefonen auf den Standort aufmerksam geworden. Der von den russischen Besatzern eingesetzte stellvertretende Informationsminister Daniil Bessonow rief in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram dazu auf, jene zur Verantwortung zu ziehen, die zugelassen hätten, die Männer alle in einem Gebäude unterzubringen. Ausserdem forderte er russische Soldaten auf, keine eigenen Mobilfunkgeräte mehr zu benutzen.

Angriffe wie diese führt die Ukraine seit dem Sommer immer wieder durch. Vor allem die extrem präzisen und weitreichenden Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars werden dafür eingesetzt (Lesen Sie zum Thema
unsere Datenanalyse: Diese Ziele zerstören die Ukrainer mit den Himars-Raketenwerfern). Ziele sind Logistikzentren und Truppenunterkünfte weit hinter der Kontaktlinie. Die Offensiven im Nordosten und im Süden des eigenen Landes wurden mit solchen Schlägen vorbereitet. Immer wieder wurden dabei auch Dutzende russische Soldaten getötet.