Sparmassnahmen im AlpamareDas grosse Erlebnisbad am Zürichsee schliesst Rutschen temporär
Das Alpamare in Pfäffikon ist ein Energiegrossverbraucher. Dementsprechend hart trifft der Kostenanstieg von Strom und Gas den Wasserpark. Er ergreift Massnahmen.
Das Alpamare in Pfäffikon ist das grösste Erlebnisbad der Schweiz. Die Besucherinnen und Besucher kommen von weit her, um sich im Wasserpark zu vergnügen. Die grösste Attraktion sind die zwölf Wasserrutschen, auf welchen die Wasserratten mal rasant durch Röhren rasen, durch einen Trichter in die Tiefe wirbeln oder gemütlich die Bahn hinuntergleiten.
Der Wasserpark, der nebst den Wasserrutschen auch mehrere Bäder betreibt, verschlingt Unmengen an Energie. Wegen der Energiekrise schnellten die Kosten deshalb in den letzten Monaten in die Höhe. Deshalb nimmt das Alpamare ab Donnerstag, 27. Oktober, abwechslungsweise zwei von zwölf Rutschen ausser Betrieb. Sie werden jeweils für eine Stunde geschlossen und danach wieder wie gewohnt geöffnet, wie das Unternehmen auf seiner Internetseite schreibt.
«Wir sind der Ansicht, dass wir das Erlebnis mit dieser Massnahme nicht schmälern», sagt Parkdirektor Julian Lämmler. Die Erfahrung zeige, dass Besucherinnen und Besucher jeweils rund vier Stunden im Erlebnisbad weilten. Somit bliebe ihnen genügend Zeit, jede Wasserrutsche zu nutzen.
Hoher Energieverbrauch
Wie viel Energie der Unterhalt des Wasserparks benötigt und wie viel Kosten mit den temporären Schliessungen gespart werden, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Ein Blick auf die Dimensionen des Wasserparks lassen aber erahnen, dass der Energieverbrauch immens sein muss.
Die zwölf Rutschbahnen haben eine Gesamtlänge von 2,1 Kilometern. Es fliesst laufend Wasser die Bahnen hinab, das wieder hochgepumpt werden muss. Der Wasserpark betreibt im Innenbereich ein Wellenbad und im Aussenbereich einen Whirlpool, ein Flussbad und ein Solebad. Das ungefähr 6 Grad kalte Frischwasser muss auf bis zu 36 Grad erwärmt werden. «Wir hoffen deshalb auf einen milden Winter», sagt Julian Lämmler.
Weitere Massnahmen nötig
«Die Thematik hat wegen der Preissteigerung eine Dringlichkeit bekommen», erklärt der Parkdirektor. «Wir machen uns aber schon lange Gedanken, wie wir den Energieverbrauch senken können.» Unter anderem prüfe man eine teure Investition in die Wasseraufbereitung, sodass die Wärme des gebrauchten Wassers genutzt werden kann.
Julian Lämmler macht keinen Hehl daraus, dass weitere Sparmassnahmen nötig sind und das Unternehmen solche jetzt prüft. In Betracht kämen beispielsweise eine Erhöhung der Eintrittspreise, die Schliessung eines Aussenpools oder eine Senkung der Wassertemperaturen. Letzteres haben bereits einige Hallenbäder rund um den Zürichsee beschlossen.
Vorerst wolle man prüfen, wie die Schliessung von zwei Rutschen im Turnus von den Besucherinnen und Besuchern aufgenommen werde und was sie bewirke, sagt Julian Lämmler. Um den Spass möglichst nicht zu schmälern, werden die Rutschen nur wochentags geschlossen, wenn tendenziell weniger Personen im Alpamare weilen. An den Wochenenden und in den Schulferien gibt es vorläufig keine Einschränkungen.
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