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Das FBI hätte Nassar stoppen können

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Gegründet wurde die Turnranch vom legendären Trainer-Ehepaar Marta und Bela Karolyi (Marta im Bild mit der vierfachen Olympiasiegerin Simone Biles). Die Vorwürfe der Turnerinnen sind happig: Die Trainer könnten von den Übergriffen gewusst, aber nichts unternommen haben. Dass in Huntsville noch einmal Turnerinnen einquartiert werden, scheint ausgeschlossen. Der Ruf ist ruiniert.
Historische Einigung im Missbrauchsskandal um den verurteilten Arzt Larry Nassar: 500 Millionen Dollar bezahlt sein einstiger Arbeitgeber, die Michigan State University, als Genugtuung und Schmerzensgeld an die mehr als 300 Opfer. Es ist ein teures Schuld-Eingeständnis der renommierten Hochschule – und eines, auf das die Opfer immer gehofft hatten. Sie wollten nicht nur Nassar in die Verantwortung genommen sehen, sondern auch die Institutionen, die sein Treiben erst ermöglichten.
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach mehr als einem halben Jahr gestand Olympiasiegerin McKayla Maroney, wie sehr sich der Missbrauchsskandal auch heute noch auf ihr Leben auswirkt. «Ich mache drei Schritte vorwärts und zwei zurück», sagt sie vor Zuhörern in New York. Bei fast jeder Gelegenheit sei sie von Larry Nassar, dem einstigen Chefarzt von USA Gymnastics, missbraucht worden.
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Der Fall des pädophilen amerikanischen Turnarztes Larry Nassar lässt das FBI schlecht aussehen. Nach einem Zeitungsbericht wusste die Bundespolizei Bescheid, lange bevor Nassar verhaftet wurde.

Der amerikanische Turnverband USA Gymnastics legte dem FBI im Juli 2015 einen Bericht über Nassar vor, der sich, wie heute bekannt ist, an mehr als 250 Mädchen und meist minderjährigen Frauen vergangen hat. Gemäss dem Zeitungsbericht lag mehr als nur ein ausreichender Tatverdacht vor, sodass der pädophile Arzt hätte verhaftet und angeklagt werden können.

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Missbrauchsskandal um Teamarzt der US-Turnerinnen: Rund 100 Minderjährige soll Larry Nassar sexuell missbraucht haben. (Video: Tamedia/CNN)

Da die Polizei aber nichts unternahm, konnte Nassar noch während weiteren 14 Monate Turnerinnen sexuell belästigen und attackieren. Mindestens 40 Mädchen und Frauen sollen in dieser Zeit Nassars Opfer geworden sein.

«Alle haben Rechte, auch Nassar»

Der heutige Pensionär W. Jay Abbott, damals Chef des zuständigen FBI-Büros in Indianapolis, wurde gefragt, wieso das FBI nicht zumindest die betroffenen Familien und Trainer vor Nassar gewarnt habe. «Es ist nicht so einfach. Es gibt eine Notwendigkeit, jene Menschen zu warnen, die in Zukunft heimgesucht werden könnten», sagte Abbott. «Aber alle müssen immer noch ganz sicher sein, ob wirklich ein Verbrechen begangen wurde. Bei uns haben alle ihre Rechte.» Auch Nassar.

In einem ersten Richterspruch wurde Nassar jüngst zu einer Gefängnisstrafe von 40 bis 175 Jahren verurteilt. Ein weiteres Urteil wird am Montag in Eaton County im Bundesstaat Michigan folgen.

si/chk