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PR-Profi aus Oberrieden
Dank ihm haben Ueli Maurer und Mike Müller etwas gemeinsam

Der von Anton Glanzmann mitbegründete Bierorden soll die Bedeutung des Biers «als ein die Geselligkeit förderndes Labsal» unterstreichen.

Professionelle Werbung ist für Anton Glanzmann das Lebenselixier. Das wird sofort spürbar, als der 83-jährige Oberriedner im Garten seines Hauses hoch über dem Zürichsee von seiner Passion zu erzählen beginnt. Der Inhaber des Zürcher Werbeunternehmens PRW Public Relations + Werbe AG vergleicht sich mit einem Jäger, der auf Pirsch geht und dank unermüdlichem Einsatz mit reicher Beute zurückkehrt.

Bis heute ist der Senior beruflich noch immer zu 100 Prozent engagiert. Der gebürtige Luzerner hofft, dass dies noch lange so bleibt. Müssiggang sei nämlich der Anfang des geistigen und körperlichen Abbaus, sagt der zweifache Grossvater.

Eine Bieridee zu nächtlicher Stunde

Glanzmanns Werbeideen sind keine Eintagsfliegen: Den Bierorden zu Ehren des Biers – «ad gloriam cerevisiae» – hat er bereits 1972 als PR-Berater des Schweizerischen Bierbrauervereins vorgeschlagen und inszeniert. Kürzlich feierte der Oberriedner in Baden zusammen mit 400 Gästen den 50. Geburtstag des Ordens.

Die Idee für den Bierorden nahm ihren Anfang an einem feuchtfröhlichen Abend mit Martin Hürlimann.

Glanzmann erzählt von den Anfängen: «Die ‹Bieridee› ist vor einem halben Jahrhundert zu nächtlicher Stunde im bierseligen Gespräch mit Martin Hürlimann, dem Präsidenten des Bierbrauerverbands, entstanden». Man habe vereinbart, einen Orden zu gründen, der «die Bedeutung des Bieres als ein die Geselligkeit förderndes Labsal für den menschlichen Zusammenhalt» unterstreiche.

So stand es später auch in den «philosophischen Satzungen» des Ordens. Seit der Gründung vor 50 Jahren wird alljährlich ein grosses Bierfest gefeiert. Dass Deutschland Glanzmanns Idee vom Bierorden ohne Anfrage kopiert habe, ärgerte den PR-Profi zuerst. Später war er aber stolz auf die Verbreitung seiner «Bieridee».

Auch der Wetterfrosch ist Ordenträger

Der «goldene Orden» wird jedes Jahr einer national bekannten Person verliehen, die laut Glanzmann in der Gesellschaft Frohsinn und Freude erzeugt. Die Medaille, welche die alten Brauerwerkzeuge zeigt, wurde unter anderem an Emil Steinberger, den (verstorbenen) Oberriedner John Brack und jüngst an Bundesrat Ueli Maurer, Kabarettist Mike Müller und Wetterfrosch Thomas Bucheli vergeben. Die «Gründerväter» Glanzmann und Hürlimann erhielten den goldenen Bierorden bereits vor Jahren.

Am Jubiläum wurde Glanzmann aber auf neue Art geehrt. Lernende aus Schweizer Brauereibetrieben hatten für den «Ordensgründer» ein spezielles Bier gebraut. «Das ‹chüstige› Bier mit hohem Alkoholgehalt hat mir sehr geschmeckt», sagt Glanzmann. Welches sein Lieblingsbier ist, verrät er hingegen nicht: Es gebe mittlerweile Hunderte von feinen Schweizer Bieren, die alle Zuspruch verdienten.

Er machte Werbung für Coca-Cola light

In seinem langen Leben ging es Glanzmann aber nicht nur ums Bier, sondern auch um verschiedene politische und wirtschaftliche Kampagnen. Seine Agentur lancierte beispielsweise für die FDP die Parole «Mehr Freiheit und weniger Staat». Auch für die Marke Coca-Cola light und die Tourismusdestination Mauritius lancierte er Werbekampagnen.

«Man darf als PR-Profi nicht zu sehr zeigen, wie gut man ist.»

Anton Glanzmann

Über Misserfolge kann sich der Oberriedner nicht beklagen. Manchmal sei für ein Projekt zwar ein zweiter Anlauf nötig gewesen, aber Erfolg habe er mit seinen Vorhaben immer gehabt. Darum würde er rückblickend nichts verändern wollen. Einen konkreten Tipp aus dem beruflichen Umfeld gibt Anton Glanzmann zum Schluss des Gespräches dann doch noch. Er sagt: «Man darf als PR-Profi nicht zu sehr zeigen, wie gut man ist, sonst gibt das bei den Leuten einen Abwehrreflex.» Mit diesem Motto sei er stets gut gefahren.