Crime-Podcast «Unter Verdacht» (3/3)Er staunt über Autobahnen und Warenhäuser – ein Schweizer wird nach 24 Jahren begnadigt
Werner Rudolf Meier, verurteilt wegen Mordes, kommt nach langer Inhaftierung frei und kehrt in eine völlig neue Schweiz zurück. Die neuste Folge unseres True-Crime-Podcasts.
In der aktuellen Folge unseres Podcasts erzählt Reporter Andreas Tobler, wie ein Krimineller die Schweiz in den späten 1970er-Jahren beschäftigte. Vom Bundesrat bis zum Boulevardjournalisten setzten sich Menschen für den Straftäter Werner Rudolf Meier ein. Nach 24 Jahren in italienischer Haft kommt dieser schliesslich 1979 frei.
Der Kriminelle, wegen eines Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, wird begnadigt. Der Freilassung vorangegangen sind diplomatische Verhandlungen, ein überraschendes Geständnis und eine Boulevardkampagne des «Blicks». Die ganze Schweiz kennt nun Werner Rudolf Meier.
Unser juristischer Experte und langjähriger Gerichtsreporter Thomas Hasler erklärt, was eine Begnadigung ist und wie oft sie vorkommt. Und er spricht über die Frage, ob sich Richter von Medienkampagnen beeinflussen lassen. Zu Wort kommt auch Karl Lüönd, damals stellvertretender Chefredaktor des «Blicks». Er holt Werner Rudolf Meier mit dem Auto in Italien ab, als dieser aus der Haft kommt. «Wir haben ihn in Italien aufgepickt», erzählt er im Podcast. Lüönd und seine Begleiter schmuggeln ihn über die Grenze.
Zurück in seiner Heimat, trifft Werner Rudolf Meier auf eine Schweiz, wie er sie nicht kennt: breite Autobahnen, elektrische Schiebetüren in den Läden, ein enormes Angebot an Waren. «Es war für ihn eine Zeitreise», beschreibt es Karl Lüönd.
Schafft es Werner Rudolf Meier, sich in Freiheit ein geordnetes Leben aufzubauen? Er wird schon nach kurzer Zeit wieder straffällig. Doch er bekommt eine zweite Chance.
Fehler gefunden?Jetzt melden.