FC Basel - Grasshoppers 2:2Contini steht die Glatze zu Berge – dann fordert er neue Spieler
Ihre beiden Teams sorgen für eine spektakuläre Schlussphase. Aber während GC-Trainer Giorgio Contini die Zukunft plant, muss der Basler Patrick Rahmen mit seiner Ablösung rechnen.
Vielleicht wollten sie einfach nicht gleich in den Weihnachtsstress eintauchen. Oder sie spürten gerade, wie viel Spass es machen kann, Fussball ohne alle Fesseln und taktischen Anweisungen zu spielen. So oder so kosteten die Spieler des FC Basel und der Grasshoppers die letzte Partie vor dem Jahresende aus, solange es nur ging.
Als Arthur Cabrals Schuss an den Pfosten klatschte, lief die 98. Minute. Anschliessend durfte Pajtim Kasami den Ball noch aus bester Lage über das GC-Tor pfeffern. Dann war zum grossen Bedauern fast aller doch noch Schluss. Und Giorgio Contini stellte nach dem 2:2 fest: «Das war selbst für Leute wie mich, die keine Frisur mehr haben, haarsträubend.»
Trotzdem trug der GC-Trainer ein ziemlich lockeres Lächeln im Gesicht. Natürlich ärgerte er sich ein wenig darüber, dass es seinen Spielern nicht gelungen war, einen 2:1-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Aber insgesamt konnte er eben doch zufrieden sein mit seinem Sonntagnachmittag.
Contini nutzt die Pause
Seine Spieler hatten mutig begonnen. Sie waren in der Offensive beweglicher und mit den überraschenderen Laufwegen unterwegs als die Basler. Und nachdem Valentin Stocker den FCB trotzdem praktisch mit dem Pausenpfiff in Führung gebracht hatte, nahm Contini in der Halbzeit die richtigen Umstellungen vor.
Mit Petar Pusic kam mehr Geschwindigkeit ins Umschaltspiel. Und mit raschen Seitenwechseln hebelte GC immer wieder die Basler Defensive aus. Die Folge: Hayao Kawabe und Pusic brachten die Zürcher in Führung. Und weil das 2:1 in der 86. Minute fiel, befand Torschütze Pusic, «dass wir zwei Punkte verloren haben».
Wobei es in der vogelwilden Schlussphase irgendwie jede mögliche Punktzahl hätte werden können. Einerseits vergaben Kawabe und Ermir Lenjani die Siegsicherung. Dazu war GC ab der 90. Minute mit einem Mann mehr auf dem Platz, weil Sebastiano Esposito mit einer Tätlichkeit erneut Zweifel an seiner Entscheidungskompetenz aufkommen liess. Andererseits hatte der FCB auch Chancen, um mehr als nur das 2:2 durch Kasami in der 93. Minute zu erzielen.
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Jetzt steht GC auf Rang sechs, für Contini «vermutlich am richtigen Ort». Mit dem Blick auf die elf Punkte Vorsprung auf den Barrageplatz findet er: «Das zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben in den letzten Wochen.»
Was nicht bedeutet, dass sich Contini nun einfach zurücklehnen würde. Die Partie in Basel mag bewiesen haben, wie weit sich das Team unter seiner Führung bereits entwickelt hat. Aber die spektakuläre Schlussphase war dann eben auch ein Hinweis darauf, was für den nächsten Schritt noch fehlt.
In Continis Worten klang das nach dem Schlusspfiff so: «Gewisse Spieler sind an ihre Grenzen gestossen. Das spricht für eine Optimierung des Kaders.» Es war eine gar nicht so verklausulierte Botschaft an den technischen Direktor Seyi Olofinjana, dass der Trainer durchaus bereit wäre, im Winter noch den einen oder anderen Neuzugang einzuarbeiten.
Für Rahmen dürfte heute Schluss sein
Patrick Rahmen müssen Continis Zukunftspläne wie Hohn in den Ohren geklungen haben. Der Basler Trainer war in den Tagen vor dem Spiel von der Clubführung in mehreren Interviews demontiert worden. Am Montag wird er sich mit Clubeigner David Degen treffen.
Er habe konkrete Pläne, an welchen Schrauben er in der Winterpause drehen wolle, sagte Rahmen. Er verwies darauf, dass er seit dem Ende der Transferperiode «genau zwei Wochen» Zeit gehabt habe, «um taktisch zu trainieren».
Das mag alles stimmen. Und doch wäre alles andere als seine vorzeitige Entlassung eine Überraschung. Die Basler überwintern europäisch, sie sind nach dem 5:0 der Young Boys in Lugano einen Punkt vor YB und sieben Zähler hinter dem FC Zürich Zweite. Das aber scheint in Basel nicht zu reichen für eine Jobgarantie.
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