City droht die Langeweile
Bei einem Aus in der Champions League stünde der englische Meister vor einem massiven Spannungsabfall. Im Achtelfinal trifft Trainer Pep Guardiola auf seinen früheren Praktikanten.
Es gibt unauffälligere Zaungäste als die vielleicht berühmteste Glatze im Weltfussball. Gestaunt haben sie deshalb nicht schlecht, als Zinédine Zidane damals bei einem Bayern-Training über den Zaun lugte. Damals, das war 2015, Zidane war bei Real Madrid als Trainer der zweiten Mannschaft noch auf der Vorstufe zum Chef, und in München war noch ein gewisser Pep Guardiola am Werk.
Zidane schaute beim Katalanen für ein Praktikum vorbei, wofür sich im Fussball der seltsame Begriff des «hospitierens» etabliert hat. «Für mich ist er der Beste», sagt Zidane heute, vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden überhaupt als Cheftrainer.
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Das Lob an den zweimaligen Champions-League-Sieger Guardiola fällt dem dreifachen Königsklassen-Gewinner Zidane selbstredend leicht. Beim heutigen Achtelfinal-Hinspiel zwischen Zidanes Real und Guardiolas Manchester City indes stehen beide unter Druck. Real, weil der letzte Titelgewinn sowohl in Meisterschaft als auch in Champions League schon verhältnismässig lange zurückliegt. Und City, weil es die letzte Chance für eine lange Zeit sein könnte, die Champions League zu gewinnen.
Mitte Monat wurden die vom milliardenschweren Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan alimentierten Engländer wegen Verstössen gegen das Financial Fairplay von der Uefa für die nächsten beiden Austragungen der Champions League gesperrt. Der Rekurs gegen den Entscheid vor dem internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne ist zwar noch hängig, auf eine längere Sperre wird man sich bei City aber wohl einstellen müssen.
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Bei einem Out im Achtelfinal gegen Real hiesse das, dass die heutige Reise nach Madrid ins Bernabéu einer der letzten Europacup-Trips für eine lange Zeit wäre. Guardiola gibt sich zwar noch optimistisch: «Ich vertraue den Leuten in meinem Club. Sie haben mir die Gründe für die Sperre erklärt und sind optimistisch, dass wir nächstes Jahr doch noch an der Champions League teilnehmen.»
Sollte die Sperre jedoch wirklich unwiderruflich in Kraft treten, ist es schwer vorstellbar, dass Guardiola, bei noch einem Jahr ausstehenden Vertrag, in Manchester bleiben wird – oder bleiben darf. Es ist klar, dass die Besitzer Guardiola für den Gewinn der Champions League verpflichtet haben. Sollte ihm dies nicht gelingen, ob aus sportlichen oder sportpolitischen Gründen, gibt es für den Verein keinen Grund, Guardiolas stolzes Salär von 25 Millionen Euro jährlich weiter zu bezahlen.
Es droht die grosse Leere
Auch bezüglich der Spieler ist ein Exodus denkbar. Entsprechend kryptisch fiel auch Guardiolas Antwort auf die Frage aus, ob das für sein Team die letzte Möglichkeit auf den CL-Titel für einige Zeit sei. «Auf keinen Fall, diese Spieler werden noch einige Chancen auf die Champions League bekommen.» Fragt sich einzig, mit welchem Club.
Bei einem Ausscheiden droht dem amtierenden englischen Meister ohnehin ein massiver Spannungsabfall. Die Meisterschaft gegen die überfliegenden Spektakelmacher aus Liverpool scheint gelaufen, und Pokalbewerbe wie der FA- und der League-Cup sind für die unablässig investierenden Besitzer von City keine wirkliche Währung.
Es geht um viel heute Abend in Madrid und im Rückspiel in drei Wochen in Manchester. Immerhin kann Guardiola die Rückkehr von Flügel Raheem Sterling vermelden, er fiel die letzten Wochen mit einer Oberschenkelverletzung aus. Als City-Trainer hat es Guardiola in der Champions League noch nie unter die letzten acht geschafft. Gelegenheit dazu hat er wahrscheinlich noch diese eine.
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