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Staatsmedien in Peking melden
Chinesischer Aussen­minister des Amtes enthoben

Seit einem Monat verpasst der chinesische Aussenminister einen wichtigen Termin nach dem anderen. (9. Mai 2023)
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Der seit einem Monat nicht mehr öffentlich aufgetretene chinesische Aussenminister Qin Gang ist aus dem Amt entfernt worden. Wie der Staatssender CCTV berichtete, stimmte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses bei einer Sitzung am Dienstag dafür. Ein Grund für die Entscheidung wurde am Dienstag nicht genannt.  Sein Vorgänger Wang Yi soll erneut das Amt übernehmen. Zunächst lag noch keine Begründung für den Schritt vor.

Eine ungewöhnlich lange Abwesenheit von öffentlichen Auftritten hat Spekulationen über Gang ausgelöst.  Der 57-Jährige hatte am 25. Juni seinen letzten öffentlichen Termin in Peking. Seitdem ist er nicht mehr gesehen worden. Chinas Top-Diplomat Wang Yi, der in der Hierarchie noch über Qin Gang steht, hatte den Aussenminister mehrfach vertreten.

Anfangs hatte ein Sprecher des Aussenministeriums auf Anfrage erklärt, Qin Gang sei aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Allerdings kamen auch Spekulationen über eine mögliche aussereheliche Affäre auf. Darauf angesprochen sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums, dass sie «keine Informationen» dazu habe.

Verschwinden von hohen Beamten kommt immer wieder vor

Das Verschwinden von hohen Beamten, Prominenten und Geschäftsleuten kommt in China immer wieder vor. Oft stellt sich später heraus, dass sie in Ermittlungen oder andere Kontroversen verwickelt waren.

Zu den bekanntesten Fällen der vergangenen Jahre gehört der ehemalige chinesische Interpol-Chef Meng Hongwei, der 2018 auf einer Reise in China verschwand. Zwei Jahre später verurteilte ihn ein chinesisches Gericht wegen der Annahme von Bestechungsgeldern zu einer langen Haftstrafe.

Qin Gang war erst im März nach einer steilen Karriere unter Staats- und Parteichef Xi Jinping zum Aussenminister ernannt worden. Er war vor seiner Ernennung zum Aussenminister Botschafter in Washington. Zuvor war er Vizeaussenminister und von 2014 bis 2017 Protokollchef von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Er gilt als nationalistischer Hardliner, auch wenn er als Botschafter in den USA weniger konfrontativ auftrat als zuvor in Peking.

AFP/SDA/aru