Auszugs-Order für Harry und MeghanCharles schickt ihnen ihre Sachen nach in die Staaten
Harry und Meghan müssen ihr Domizil auf dem Windsor-Gelände räumen. Mittlerweile fragt man sich, ob der Prinz überhaupt noch zur Krönung seines Vaters im Mai anreisen wird.
Nach dem Megxit der Frogxit: Nun müssen Harry und Meghan also ihr Anwesen Frogmore Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor räumen. Der Hausherr, König Charles III., hat seinen jüngsten Sohn und dessen Familie aus ihrer bisherigen Unterkunft in England ausquartiert. Offenbar wird das dortige Hab und Gut des Herzogs und der Herzogin von Sussex jetzt bereits in Kisten verpackt, um nach Kalifornien überstellt zu werden, wo sich Harry und Meghan fest angesiedelt haben.
Nachdem der Prinz schon vor geraumer Zeit seine Rolle als aktiver Royal einbüsste, verliert er nun auch seine physische Basis im Herzen der Monarchie. Während Harry die väterliche Auszugs-Order diese Woche nur kühl quittierte, äusserten sich Freunde und Fürsprecher des Paares regelrecht empört. Für die beiden sei dies ein «vernichtender Schlag», erklärte der mit Harry eng verbundene Autor Omid Scobie. Wie eine «grausame Bestrafung» nehme sich das Ganze aus, zitierte Scobie andere Vertraute der Sussexe. Es sei, als wolle die Königsfamilie Harry und Meghan «für immer aus dem Familienfoto retuschieren».
Frogmore Cottage, ein denkmalgeschütztes Gebäude im Windsor-Park, hatte Königin Elizabeth II. ihrem Enkel und dessen Frau 2018 als Hochzeitsgeschenk zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein hübsches Landhaus von vergleichsweise bescheidenem Umfang aus dem frühen 19. Jahrhundert, mit vier Schlafzimmern, ein paar weiteren Wohnräumen und zwei Gemüsegärtchen, wenige Minuten zu Fuss von Schloss Windsor entfernt.
Harry und Meghan hatten es vor ihrem Einzug für 2,4 Millionen Pfund renovieren lassen, waren dann aber bald schon in die USA abgezogen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Seither waren sie nur gelegentlich in Frogmore Cottage abgestiegen, wie etwa im Vorjahr zum Begräbnis der Königin.
Harry erwartet eine Entschuldigung
Da sich das Cottage auf dem Windsor-Gelände befindet, bot es immerhin Schutz vor unliebsamen Gästen. Es ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und wird sorgsam überwacht. Wo die beiden nun bei künftigen Besuchen in Harrys alter Heimat unterkommen sollen, ist einstweilen unklar – aber unklar ist auch, ob es Harry überhaupt zurückzieht nach London. Schon bisher hatte der Prinz ja offengelassen, ob er überhaupt zu den Krönungsfeierlichkeiten für seinen Vater am 6. Mai anreisen will.
Die Einladungskarten sollen in Kürze vom Palast an 2000 Gäste verschickt werden. Und für Harry und Meghan soll auf jeden Fall eine Karte dabei sein. Aber wie sie darauf reagieren werden, weiss man nicht. Denn Harry hatte in den letzten Wochen mehrfach durchblicken lassen, dass er noch vor dem Fest eine Entschuldigung von Charles erwarte.
In seinen jüngst veröffentlichten Memoiren und diversen Interviews hatte er ja Charles und Bruder William vorgeworfen, ihn und Meghan gezielt in ein schlechtes Licht gerückt zu haben in der Vergangenheit. Nach dem Frogmore-Affront habe Harry nun noch weniger Grund, zur Krönungsfeier anzureisen, erklären erzürnte Fans der Sussexes jetzt. Andererseits wäre ein Fernbleiben ein klares Eingeständnis, dass Harry alle Verbindungen zur Familie gekappt hätte, warnen besorgte Royalisten. Und Charles selbst habe alles Recht, über die plumpen Attacken seines Sohnes verärgert zu sein.
Verständnis für den König
Mit der Ausquartierung von Harry und Meghan aus Frogmore Cottage habe Charles jedenfalls gehandelt «wie ein König, für den das Land zuallererst kommt», tönte am Donnerstag die «Daily Mail» in London zufrieden. Wie die «Mail» weist der Grossteil der Medien – und der Bevölkerung – in Grossbritannien den Abgewanderten die Schuld an der gegenwärtigen Lage zu.
Zusätzlich verkompliziert hat Charles die Situation, indem er seinen Bruder Andrew als neuen Pächter für Frogmore Cottage vorgesehen hat. Andrew, der sich in den letzten Jahren gegen den Vorwurf sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen und beharrliche Freundschaft mit einem Sexualstraftäter wehren musste, ist aus ebendiesem Grund seinerseits seit ein paar Jahren kein aktives Mitglied des Königshauses mehr.
Andrew muss sparen
Und zu Charles’ Wunsch, die Ausgaben der Monarchie zu reduzieren, gehört nun offenbar auch der Plan, Andrew billiger als bisher unterzubringen. Der in Ungnade gefallene Herzog von York soll darum aus Windsors Royal Lodge, einem 30-Zimmer-Palast wenige Meilen entfernt von Windsor Castle, ausziehen, um sich künftig mit Frogmore Cottage zu begnügen – wogegen Andrew sich heftig sträubt, wie man bei Hofe hört.
Denn bisher genoss Andrew, zusammen mit seiner Ex-Frau Sarah, den Luxus der Royal Lodge mit ihrem Schwimmbad, ihren weitläufigen Ländereien und dem täglichen Ausritt aus den dortigen Stallungen. Die Gemüsegärtchen von Frogmore Cottage sind ihm nicht genug. In die Lodge einziehen sollen aber demnächst Prinz William, der Thronfolger, und dessen Familie, die an der Seite von Charles und Camilla neuerdings die Hauptarbeit im Königshaus verrichten und deren Status aufgewertet werden soll.
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