AboGastbeitrag prominenter Historiker Die Bührle-Sammlung sollte dem Kunsthaus geschenkt werden
Jacques Picard und Jakob Tanner erklären, warum es für einen angemessenen Umgang mit den umstrittenen Bildern eine Schenkung ans Museum braucht.
Um die Sammlung Bührle, die im Chipperfield-Bau des Zürcher Kunsthauses ausgestellt ist, entbrannte eine öffentliche Auseinandersetzung. Emil G. Bührle belieferte Nazi-Deutschland im grossen Stil mit Waffen und stieg Anfang der 1940er-Jahre zum reichsten Schweizer auf. Mit einem Teil der Gewinne, die er aus dem Geschäft mit der deutschen Wehrmacht erzielte, kaufte er hochkarätige Kunstwerke, von denen Dutzende jüdische Vorbesitzer aufwiesen, die vom Nazi-Regime verfolgt, beraubt und in die Flucht getrieben wurden. Für Empörung über die Landesgrenzen sorgte, dass nie sauber geklärt wurde, welche der Bilder aus seiner Sammlung den Erben der ehemaligen Besitzer zurückgegeben werden müssen.