Vor dem Europa-League-FinalBricht Inter Mailand heute die Gesetze der «Sevilla League»?
Heute Abend kann Inter im Europa-League-Final gegen Sevilla den ersten Titel seit fast einer Dekade holen. Fünf Fragen vor dem Höhepunkt im «Cup der Verlierer».
Franz Beckenbauer verpasste dem kleinen Europacup einst den höhnischen Beinamen «Cup der Verlierer». In Spanien sehen sie das anders. «Für Sevilla ist die Europa League ein Paradies», schrieb die Zeitung «El Pais». Und in diesem Paradies treffen die Spanier heute Freitagabend (ab 21 Uhr hier live) in Köln im Final auf Inter Mailand.
Was spricht für Inter Mailand?
Inter ist leicht favorisiert – weil die Italiener in der Serie A Zweite wurden, nur einen Punkt hinter Serienmeister Juventus Turin. Und weil sie beim 5:0 gegen Schachtar Donezk den höchsten Halbfinalsieg in der Geschichte des Wettbewerbs feierten. Seit 1999 ist die Serie A im kleinen Europacup titellos. «Wir wollen den Pokal zurück nach Italien bringen», sagte Trainer Antonio Conte.
Was spricht für Sevilla?
«Man sollte überlegen, diesen Wettbewerb umzutaufen und Sevilla League zu nennen. Denn in der Europa League gelten nicht die Gesetze des Fussballs, hier gelten die Regeln des FC Sevilla», schrieb die Fachzeitung «AS». Seit 2006 hat Sevilla den Wettbewerb bei fünf Finalteilnahmen fünfmal gewonnen.
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«AS» schreibt weiter: «Wenn das Team erst mal im Viertelfinal steht, treten die Spieler immer in eine mystische, himmlische Dimension, die sie unweigerlich und unabhängig von Umständen zum Titelgewinn führt.» Dazu kommt, dass Sevilla zurzeit einen regelrechten Lauf hat. In den letzten 20 Pflichtspielen blieben die Spanier ungeschlagen.
Wen muss man im Auge behalten?
Inters Stürmer Romelu Lukaku ist in Topform. Als erster Spieler hat er in zehn Europa-League-Spielen in Folge getroffen. Zudem ist er mit 19 Toren im Uefa-Cup oder der Europa League seit seinem Doppelpack gegen Donezk bester belgischer Torschütze. Trifft er heute, hätte er in seiner Premierensaison in Mailand 34 Pflichtspieltore erzielt – wie einst Brasiliens Superstar Ronaldo in seiner ersten Inter-Saison 1998/99. Am Ende stand Inters bis heute letzter Sieg im kleinen Europacup.
Warum geht Inters Trainer vielleicht auch bei einem Titelgewinn?
Antonio Conte ist erst seit einem Jahr bei Inter Mailand. Und eigentlich müsste er vollauf zufrieden sein: Inter steht erstmals seit dem Cupsieg 2011 wieder in einem Final. Doch auf die Frage, ob er daran gedacht habe, dass die Partie am Freitag seine letzte als Inter-Trainer sein könnte, antwortete Conte überraschend ausweichend. «Ich habe in meiner Karriere gelernt, immer nur im Hier und Jetzt zu leben», sagte der 51-Jährige, der sich zuletzt öffentlich über mangelnde Unterstützung der Vereinsführung beklagt hatte.
Was winkt dem Sieger?
Der Europa-League-Sieger ist neu automatisch für die Gruppenphase der Champions League gesetzt. Bisher hatte der Sieger «nur» einen Platz im Playoff auf sicher. Dazu kommen vier Millionen Euro Siegprämie.
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dpa/abb
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