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Artenvielfalt in Städten
Dachse in Zürich, Wildschweine in Berlin

Kommen in Zürich immer häufiger vor: Ein Dachs im Siedlungsgebiet.

Welche Tierart kommt in einer Stadt am häufigsten vor, und wie stark sind die verschiedenen Arten verbreitet? Dieser Frage geht eine länderübergreifende Studie des Projekts Stadtwildtiere nach.

Mehrere Jahre lang wurden Wildtierbeobachtungen in Zürich, Berlin und Wien gesammelt und ausgewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass jede Stadt «ihren eigenen Wildtier-Fussabdruck hat», teilt Stadtwildtiere am Montag mit.

Während in Zürich überdurchschnittlich viele Dachse und Eichhörnchen gemeldet wurden, waren es in Berlin hauptsächlich Wildschweine und Waschbären und in Wien Hasen.

Empfehlungen für mehr Biodiversität

Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass diese Unterschiede mit Eigenheiten dieser Städte zusammenhängen wie Grösse und Bebauungsdichte, klimatischen Verhältnissen und den vorhandenen Grünräumen. Auch die geografische Lage und die historische Entwicklung der Städte könne dabei eine wichtige Rolle spielen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Beobachtungen bilden die Basis für wissenschaftliche Analysen. Aus ihnen lassen sich gemäss Stadtwildtiere Empfehlungen für politische Entscheidungsträger ableiten, wie man die Natur im Siedlungsraum, die Biodiversität sowie ein gutes Miteinander von Menschen und Wildtieren fördern kann.

Hilfe für die Igel

Während sich Dachs und Eichhörnchen offenbar in Zürich sehr wohlfühlen, stellt Stadtwildtiere bei der Igelpopulation in der Stadt nach wie vor einen «besorgniserregenden» Rückgang fest. In den vergangenen 25 Jahren sei eine Abnahme der Igel um 40 Prozent dokumentiert, teilt die Organisation mit.

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2016 zeigten die Resultate ihres letzten Forschungsprojekts, dass Igel zwar noch in vielen Stadtquartieren verbreitet waren, allerdings schon damals nicht überall im gleichen Ausmass: Während etwa in Schwamendingen zahlreiche Igel unterwegs waren, wurden in Altstetten, rund um den Milchbuck oder am Zürichberg kaum welche gesichtet.

Mit Spurentunneln auf die Suche

Stadtwildtiere will nun mit der neuen Aktion «Igel gesucht» herausfinden, wie es derzeit um die Igelpopulation in der Stadt Zürich steht. Ausserdem wird nach den Gründen für die Verbreitungslücken im Stadtgebiet gesucht.

Dazu werden nicht nur die Igelbeobachtungen aus der Bevölkerung gesammelt, sondern auch die Daten aus sogenannten Spurentunneln. Spurentunnel sind ein Meter lange Kartonröhren, welche mit Farbstreifen ausgekleidet sind und in Privatgärten und Grünflächen platziert werden. Gehen Igel hindurch, hinterlassen sie anschliessend ihre Pfotenabdrücke. So wird sichtbar, wo Igel unterwegs sind.

Stadtwildtiere sucht Freiwillige, die zwischen Mai und August 2024 zehn Igelspurentunnel in einem der Untersuchungsgebiete der Stadt Zürich betreuen. Weitere Angaben gibt es hier.