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Gemeinden wählen Friedensrichter
Bevor sie schlichten, streiten sie sich um das Amt

Zwei streitende Parteien zu versöhnen, das ist die Aufgabe eines Friedensrichters.
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Wenn zwei sich streiten – sei es über einen Maschendrahtzaun, eine Rechnung oder eine verletzende Aussage –, müssen sie zuerst einmal vor dem Friedensrichter antraben. Dessen Aufgabe ist es, die Streithähne auszusöhnen, um sie vor einem zeitraubenden, kostspieligen Gerichtsprozess zu bewahren. Rund 50 Prozent der Fälle können auf diese Weise erledigt werden.

Genau diese Friedensrichterinnen und Friedensrichter müssen nun in allen Gemeinden für die neue Amtsperiode 2021-2027 gewählt werden. Offizieller Wahltermin ist der 7. März. Nicht überall werden die Stimmbürger aber einen Wahlzettel im Abstimmungscouvert finden. In einigen Gemeinden wurde bereits still gewählt – wo nur eine Person kandidierte und die Gemeindeordnung dies zulässt. So präsentiert sich die Ausgangslage in den einzelnen Gemeinden rund um den Zürichsee.

Dreimal eine Kampfwahl

In Oberrieden bewerben sich gleich vier Kandidatinnen und Kandidaten um die Nachfolge des langjährigen Friedensrichters Hans Jud. Es sind dies Magdalena Despotov (Juristin und angehende Anwältin aus Oberrieden), Judith Lusser Treyer (Juristin, Rechtsanwältin, Ersatzrichterin und Mediatorin aus Thalwil), Robert Nünlist (Betriebsökonom aus Oberrieden) und Brigitte Stump Wendt ( Rechtsanwältin und Bezirksrichterin aus Langnau, die bereits in ihrer Wohngemeinde als Friedensrichterin agiert). Beim Blick auf die Liste der Kandidierenden wird sogleich deutlich: Beim Friedensrichteramt genügt ein politischer Wohnsitz im Kanton Zürich. Auch ist eine juristische Ausbildung keine Voraussetzung für das Amt.

In Wädenswil wird das ungeschriebene Gesetz gebrochen, die bestehende Friedensrichterin nicht anzugreifen. Die bereits amtierende, 2018 in einer Ersatzwahl gewählte Martina Mokni Bühler (Mediatorin und Juristin) wird von zwei Personen herausgefordert, nämlich von Rolf Herzog (IT-Leiter) und Cornelia Dätwyler (Rechtsanwältin).

In Uetikon braucht es eine Neuwahl, nachdem Friedensrichterin Nicole Wegmann vor einem Jahr wegen organisatorischer Versäumnisse ihr Amt abgeben musste. Momentan führt als Übergangslösung der Stäfner Friedensrichter Jürg Girschweiler die Geschäfte. Neu buhlen zwei Personen um das Amt in Uetikon, nämlich Georg Filipovic (Elektroingenieur und Verkaufsleiter) sowie Michael Hutter (Geschäftsführer und diplomierter Ingenieur ETH).

Eine Abstimmung pro forma

Je nach Gemeindeordnung wird in gewissen Gemeinden eine Erneuerungswahl an der Urne durchgeführt, auch wenn sich nur eine Person für das Amt zur Verfügung stellt. Teilweise ist dies verbunden mit vorgedruckten Wahlzetteln. Auf dem Wahlzettel bereits aufgedruckt ist in Stäfa Jürg Girschweiler (bisher), in Richterswil Monika Gerber (bisher) und in Männedorf Vesna Carter (neu, Juristin), die Monika Labhard-Lüthi beerben möchte.

In einigen Gemeinden werden leere Wahlzettel mit Beiblatt verteilt. In Kilchberg und Rüschlikon, die zusammen in einem Zweckverband organisiert sind, kandidiert Claudia Scheiner (bisher, wohnhaft in Zürich), in Thalwil Petra Dörner Eberhard (bisher), in Zumikon Petra Camathias Ziegler (bisher), in Küsnacht Rosmarie Reinert-Müller (bisher), in Meilen Adrian Deventer (bisher) und in Erlenbach Pierrine C. Ruckstuhl-Knus (bisher). In Hombrechtikon kandidiert Cengiz Ajdini (neu, Betreibungsbeamter und Gemeindeammann) als Ersatz für Mario Weber. Und in Oetwil tritt Benjamin Schoenenberger (neu, Elektro-Ingenieur FH) voraussichtlich die Nachfolge von Hans Kurer an.

Die bereits Gewählten

In verschiedenen Gemeinden erlaubt die Gemeindeordnung die stille Wahl, sofern sich nicht mehr als eine Person für das Friedensrichteramt interessiert. In den folgenden Kommunen ist dies bereits geschehen: Für sechs Jahre das Friedensrichteramt üben aus in Herrliberg Daniela Bänziger (bisher), in Zollikon Peter Isler (bisher), in Langnau Brigitte Stump Wendt (bisher), in Adliswil Petra Dörner Eberhard (bisher, wohnhaft in Thalwil, wo sie ebenfalls fürs Friedensrichteramt kandidiert) sowie in Horgen Marc Beat Walpoth (neu).