Umfrage in AdliswilBevölkerung setzt klares Zeichen für Park an der Sihl
Wie soll Adliswil sein Stadthausareal bebauen? Das Resultat einer Bevölkerungsumfrage zeigt nun, was gewünscht wird – und was eher nicht.
Einen Monat lang hatten Adliswilerinnen und Adliswiler die Chance mitzubestimmen: In einer Onlineumfrage konnten sie diesen Herbst ihre Meinung und Ideen zur künftigen Gestaltung des Stadthausareals kundtun. Die Stadt möchte die 6300 Quadratmeter grosse Fläche am rechten Sihlufer – auch Zentrum Ost genannt – entwickeln. Heute dient sie vor allem als Parkplatz und gärtnerischen Nutzungen.
In der Umfrage konnten sich die Interessierten nun zu einem Entwurf äussern, der zuvor von einer Projektgruppe ausgearbeitet worden war. Gemäss diesem Entwurf soll etwa die Hälfte der Arealfläche in einen Park verwandelt werden: mit Liegewiese, Spielplatz und öffentlichen Terrassen. Die Sihl würde mit neuer Promenade und Sitztreppen zugänglicher gemacht werden. Eingefasst würde der Park durch mehrere Gebäude entlang der Zürichstrasse. In diesen hätte es Platz für Wohnungen, Büros, kleine Gewerbebetriebe, Ateliers, Vereinsräume, Gastronomie oder auch einen Saal mit bis zu 400 Sitzplätzen.
Saal wird hinterfragt
Laut einer Mitteilung der Stadt haben 477 Personen an der Umfrage teilgenommen, alle Altersgruppen seien gut vertreten. Der ausgearbeitete Entwurf habe viel Zuspruch erhalten: Mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden hätten dafür gestimmt, dass der bisherige Entwurf – die Projektgruppe bezeichnet es als Zielbild – weiterverfolgt wird. Besonders beliebt scheint die Idee des Parks mit Liegewiese und Spielplatz zu sein.
Viel Zustimmung erhalten auch die Promenade und die terrassierten Stufen zur Sihl hin. Klar gewünscht seien zudem ein gastronomisches Angebot und die Möglichkeit, dass sich zusätzliches Gewerbe und kleinere Läden ansiedeln können.
Doch nicht alle Ideen kommen gut an. Die Option eines Veranstaltungssaals sei «kontrovers diskutiert» worden. Ebenso die Frage nach zusätzlichen Wohnungen und der Umgang mit den historischen blauen Grundsteinhäusern. «Ihre Zukunft müssen wir nochmals prüfen», lässt sich die zuständige Stadträtin Karin Fein (Freie Wähler) in der Mitteilung zitieren. «Klar ist aber, dass der Ort Identität und Identifikation stiften soll.» Auch ob und wie ein Saal und Wohnungen sinnvoll sind, werde noch genauer untersucht.
Keine böse Überraschung
Mit der Umfrage und dem Informationsanlass, der bereits im September stattgefunden hat, wollte die Stadt dafür sorgen, dass das Projekt Zentrum Ost möglichst breit abgestützt ist. Und dass es nicht zu einer unliebsamen Überraschung kommt, wenn dereinst an der Urne darüber abgestimmt wird. Denn bekanntlich scheiterte die Stadt 2019 mit ihrem letzten Versuch für eine Arealentwicklung.
Wie geht es nun weiter? Basierend auf den Rückmeldungen aus der Umfrage werden die Verantwortlichen das Zielbild anpassen und eine konkrete Strategie zur Arealentwicklung formulieren. Wohl nächsten Frühling wird sich der Gesamtstadtrat damit befassen. Fest steht: Bis Adliswils grüner Begegnungsort existiert, wird noch viel Wasser die Sihl hinunterfliessen.
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