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Über eine Million Menschen obdachlos
Bereits mehr als 600 Tote bei Überschwemmungen in Nigeria

Überschwemmungen im September in Hadeja. (Archivbild) 

Bei den schwersten Überschwemmungen seit einem Jahrzehnt sind in Nigeria seit Juni mehr als 600 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer in dem westafrikanischen Land stieg bis Sonntag auf 603, wie das Ministerium für humanitäre Angelegenheiten auf Twitter mitteilte. Mehr als 1,3 Millionen Menschen wurden demnach durch die Fluten obdachlos. Die Überschwemmungen könnten ausserdem die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln weiter erschweren.

Allein im Laufe der vergangenen Woche kamen hundert Todesopfer durch die Überschwemmungen hinzu, wie das Ministerium mitteilte. Dieser «astronomische» Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass viele nigerianische Bundesstaaten nicht auf derartig heftige Regenfälle vorbereitet gewesen seien.

Mehr als 82.000 Wohnhäuser sowie knapp 110.000 Hektar Ackerland wurden den Angaben zufolge völlig zerstört. Im Jahr 2012 waren durch Überschwemmungen in Nigeria 363 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2,1 Millionen weitere wurden damals durch die Fluten aus ihren Häusern vertrieben.

Die Regenzeit in Nigeria beginnt in der Regel im Juni. Seit August wurde das mit rund 215 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Afrikas von besonders heftigen Regenfällen heimgesucht, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Für die kommenden Wochen wird mit weiteren Regenfällen und Hochwasser-Schäden gerechnet.

Wissenschaftlern zufolge nehmen Extremwetter-Ereignisse wie Überschwemmungen durch die Erderwärmung an Häufigkeit und Intensität zu. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders drastisch zu spüren.

Die Länder in der Region leiden ausserdem unter den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, die zur Verknappung und Verteuerung von Lebensmittellieferungen führt. Die Reis-Produzenten in Nigeria warnen, dass die gegenwärtigen Überschwemmungen die Preise im Land in die Höhe treiben dürften. Reis-Importe aus dem Ausland sind verboten, um die heimische Produktion anzukurbeln.

Das Welternährungsprogramm (WFP) und die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) hatten im September in einem gemeinsamen Bericht erklärt, Nigeria sei eines der Länder, für die ein hohes Risiko für Hunger in katastrophalem Ausmass bestehe.

SDA/sep