Beerdigungen in ZürichKompostieren statt kremieren
Der Zürcher Kantonsrat muss sich mit einer neuen Bestattungsform befassen. Eine Einzelinitiative fordert, dass das Kompostieren von Verstorbenen zugelassen wird.

Derzeit sind im Kanton Zürich einzig die Erdbestattung und die Kremation möglich. Das soll sich ändern: Ein Bürger fordert mit einer Einzelinitiative, dass auch das sogenannte Re-Erding eingeführt wird.
Bei dieser Methode wird der tote Körper in einem verschlossenen Metall-«Kokon» auf ein Bett aus Stroh, Heu, Kräutern und Blumen gelegt und damit auch zugedeckt.
In sechs Wochen zu Humus
Die im Körper selbst und im organischen Material vorhandenen Mikroorganismen lassen den Körper dann zersetzen. Innerhalb von sechs Wochen wird der Verstorbene zusammen mit dem Heu und Stroh zu Humus. Wie bei einer Kremation bleiben beim Re-Erding die Knochen zurück. Diese werden gemahlen und der neuen Erde beigemischt.
So werde der Körper Basis für neues Leben, schreibt der Bürger in seiner Einzelinitiative. Er fordert, dass der Regierungsrat zusammen mit interessierten Gemeinden zwei bis sechs Re-Erding-Zentren aufbaut, um diese Form der Bestattung anbieten zu können.
Wissenschaftlich begleiteter Versuch
Diese Form der Bestattung sei technologisch und politisch reif für eine Einführung, findet der Einzelinitiant. Vorerst solle Re-Erding als Versuch angeboten werden, der wissenschaftlich begleitet werde. Dabei soll insbesondere auch abgeklärt werden, ob die Gesellschaft Re-Erding akzeptiert.
Das Parlament wird sich in einer der kommenden Sitzungen mit dem Thema befassen. In Deutschland ist Re-Erding bereits seit einigen Jahren ein Thema. Mehrere Bundesländer untersagen diese Form der Bestattung. Erlaubt ist sie bislang in Schleswig-Holstein.
SDA/tif
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