Bahnhof Burghalden RichterswilAuch mit Rollstuhl und Kinderwagen kommt man nun zum Gleis
Der SOB-Bahnhof Burghalden ist jetzt barrierefrei. Den Passagieren steht nun ein Lift zur Verfügung, und Kinder haben die Unterführung farbig gestaltet.
Der neue Lift am Bahnhof Burghalden in Richterswil wird bereits fleissig genutzt: Innert weniger Minuten fahren damit mehrere Personen aus der Unterführung hoch zum Gleis 1. Der Lift ist die offensichtlichste Neuerung, die von der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) umgesetzt wurde, um den Bahnhof hindernisfrei zu machen. Kurz vor der Fertigstellung des Bauprojekts führt Projektleiter Manfred Lanz durch den überschaubaren Bahnhof und zeigt, was sich alles verändert hat.
Rampe ist nun flacher
Nötig war der Umbau, um den behindertengerechten Zugang zu den beiden Gleisen nach aktuellen Normen zu gewährleisten. «Neu ist unter anderem die kleine Rampe, die von der Burghaldenstrasse zum Perron Gleis 1 führt», erklärt Lanz. Eine solche habe es zwar zuvor bereits gegeben, jedoch sei sie zu steil und zu schmal gewesen. Auch die sogenannten taktil-visuellen Markierungen, die weissen Streifen auf dem Perron, die einen Sicherheitsabstand zu den Gleisen markieren – insbesondere für sehbehinderte Menschen –, seien grundlegend erneuert worden und würden jetzt durchgehend verlaufen, sagt Lanz.
Vom Gleis 1 kann man nun per «Durchlader-Lift» in die Personenunterführung gelangen. Somit kann die – ebenfalls zu steile – Rampe zu Gleis 1 umgangen werden. Bei einem Durchlader-Lift sind Ein- und Ausstieg so angelegt, dass mit einem Rollstuhl oder einem Kinderwagen im Lift weder gewendet noch rückwärts ausgestiegen werden muss.
Die Unterführung ist im Zuge des Umbaus mit einem neuen Bodenbelag, sanierten Wänden und Decken sowie beleuchteten Handläufen modernisiert worden. Um hoch zum zweiten Gleis zu gelangen, braucht es jedoch noch immer Muskelkraft. Die dortige Rampe entspreche nämlich allen Vorschriften. «Deshalb ist bei Gleis 2 kein Lift notwendig», begründet Lanz.
Kinder sorgten für Farbe
Beim Aufstieg kann dann auch gleich ein riesiges Kunstwerk betrachtet werden: Die Wände der Rampe ziert eine bunte Galaxie mit verschiedensten Sternen, Planeten, Raketen und ausserirdischen Bewohnern. Gemalt wurde das Werk von der Primarschule Feld. Rund 270 Kinder, vom Kindergarten bis zur 5. Klasse, hätten dabei mitgewirkt, sagt Lanz.
Ziemlich unscheinbar steht neben dem Gleis 2 dann noch die letzte grössere Neuerung: «Das Technikgebäude wurde um einige Meter vergrössert», sagt Lanz. Darin befinde sich unter anderem die gesamte Sicherungsanlage, die für einen reibungslosen Bahnverkehr nötig ist. Nun verfüge das Gebäude auch über eine Notstromversorgung, damit im Falle eines Stromausfalls der sichere Bahnbetrieb weiterhin gewährleistet werden könne. Im Normalfall aber werde der Strom für den Bahnhof Burghalden direkt auf dem Dach des Technikgebäudes produziert, sagt Lanz: «Dafür sorgt eine integrierte Fotovoltaikanlage.»
Momentan liefen noch einige letzte Abschlussarbeiten. Bis im November sollte der rund 3,7 Millionen Franken teure Bau dann abgenommen sein. Parallel erneuert die Gemeinde zurzeit den Deckbelag der Burghaldenstrasse. Genutzt werden könne der Bahnhof jedoch bereits jetzt einwandfrei – egal ob mit oder ohne Mobilitätseinschränkung, beteuert Lanz.
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