Unfall in Zürich Passanten befreien in der Limmat einen Mann aus seinem Auto
Am Freitagmittag kam es in der Zürcher Innenstadt zu einem aussergewöhnlichen Unfall. Der Verursacher liegt in kritischem Zustand im Spital.
Die Touristin kam am Freitagmittag kurz vor 12.30 Uhr mit einem Schock davon: Eben hatte sie vor dem Fraumünster noch dem Audi-Fahrer, der für sie angehalten hatte, mit einem Handzeichen bedeutet, er solle durchfahren. Sie wollte das Stadthausquai hinter dem Auto überqueren. Sekunden später hörte sie es krachen, drehte sich um und konnte beobachten, was geschehen war: Das Fahrzeug mit einem älteren Herrn am Steuer war nicht in Richtung Münsterplatz oder Münsterbrücke abgebogen, sondern ungebremst geradeaus gefahren, direkt auf die Treppe zu, die zum Wühre-Fussweg an die Limmat hinunterführt.
Das Auto riss dabei das schmiedeiserne Treppengeländer mit und stürzte in die Limmat, wo es auf dem Dach im Wasser landete. Der spektakuläre Unfall liess die Passanten nicht staunend zurück: Mehr als ein Dutzend Personen begab sich praktisch augenblicklich in den 12 Grad kalten Fluss, um den Verunfallten, der allein im Auto sass, zu befreien. Dafür mussten sie erst unter grosser Anstrengung das Auto umdrehen und die Scheibe einschlagen – die Fahrertür liess sich nicht öffnen.
Laut einer Mitteilung der Stadtpolizei konnte der Fahrer befreit werden und musste vor Ort von der eingetroffenen Sanität und dem Notarzt reanimiert werden. Anschliessend wurde er in kritischem Zustand ins Spital gebracht. Passanten seien keine zu Schaden gekommen, ein Polizist habe sich bei der Rettung leicht verletzt, schreibt die Polizei weiter. Befragt werden konnte der Audi-Fahrer nicht, entsprechend sind die Gründe für den Unfall weiter unklar – die Polizei sucht nach Augenzeugen. Das Auto konnte wenig später mithilfe eines Krans aus der Limmat geborgen werden.
Die Brücke war über zwei Stunden grossräumig abgesperrt. Neben Polizei und Sanität war auch die Feuerwehr vor Ort. Die Bergung des Autos ist abgeschlossen.
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