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Zürcher Journalistenpreis 2021
Auszeichnung für «Magazin»-Autoren der Magglingen-Protokolle

Das «Das Magazin»-Cover vom 31. Oktober 2020.
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Der Zürcher Journalistenpreis 2021 für das Gesamtwerk ist posthum an den Umweltjournalisten Hanspeter Guggenbühl vergeben worden. Die Ehrung von Guggenbühls journalistischem Gesamtwerk müsse leider posthum erfolgen, teilte die Stiftung Zürcher Journalistenpreis am Montag mit. Kurz nachdem die Jury ihn erkoren hatte, kam er Ende Mai bei einem Unfall ums Leben. Der Umweltexperte wurde auf einer Velofahrt von einem Motorradfahrer tödlich verletzt. (Lesen Sie dazu unseren Nachruf: «Er lebte konsequent und schonte niemanden»)

Guggenbühl schrieb während vier Jahrzehnten in der Deutschschweizer Presse über Verkehrs-, Energie- und Umweltthemen und hat sich einen Namen erworben als dossierfester und hartnäckiger Fachmann. Neben seinen tagesaktuellen Artikeln hat er, meist zusammen mit Co-Autoren, insgesamt sieben Bücher verfasst.

Blick auf Magglingen

Weiter hat die Jury vier Artikel ausgezeichnet. Im «Magazin»-Artikel «Die Magglingen-Protokolle» befassten sich Christof Gertsch und Mikael Krogerus mit der Ausbildung von Nachwuchssportlerinnen im Sportzentrum. Die Einblicke in den Hochleistungssport des Kunstturnens und mutmassliche Missstände im Training lösten auch in der Politik ein grosses Echo aus.

«Wir verfolgen das Thema Trainingsbedingungen im Turnsport seit vielen Jahren und wollten das System dahinter aufzeigen. Wir waren aber selbst überrascht, wie schnell das Thema politisch wurde», sagt Autor Christof Gertsch nach dem Erhalt des Zürcher Journalistenpreises. «Im Turnverband blieb kaum ein Stein auf dem anderen», so Gertsch.

«Die ‹Magglingen-Protokolle› waren nur dank dem Mut zahlreicher ehemaliger Turnerinnen möglich. Viele von ihnen erlebten in Magglingen die schlimmste Zeit ihres Lebens, nun waren sie bereit, diese Geschichte öffentlich zu machen. Wir sind noch immer wahnsinnig beeindruckt von diesen Frauen», ergänzt Mikael Krogerus.

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Christof Gertsch.
Mikael Krogerus.
Christof Gertsch.

Ebenfalls nominiert waren der Tamedia-Redaktor Thomas Schifferle für seinen bewegenden Artikel «Bianca und Brigitte» («Das Magazin») und Magazin-Redaktor Christoph Lenz für seine Enthüllungsgeschichte «Die Klimaschande von Visp» («Das Magazin»).

Des weiteren wurden Christopher Gilb für seine Artikelserie über die gescheiterte Übernahme einer Unternehmensgruppe durch einen dubiosen Retter («Luzerner Zeitung»), Katharina Bracher und Sacha Batthyany für ihre Reportage über Kinderpornografie («NZZ am Sonntag») sowie Newcomer Samuel Tanner für den Artikel «Glaube und Macht» («NZZ am Sonntag») ausgezeichnet.

Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 verliehen. Seit einem Jahr steht er auf einer neuen Basis. Träger der Stiftung sind nun die drei Medienhäuser NZZ, Ringier und Tamedia. Jeder der Hauptpreise ist mit 10’000 Franken dotiert, der 2018 geschaffene Newcomer-Preis mit 5000 Franken.