ZSC gewinnt 3:0 in BernAuswärts fix, zu Hause nix
Die Lions revanchieren sich für die Heimniederlage am Vortag und gewinnen in Bern. Es ist der vierte Auswärtssieg de suite.
Der Schock für Ryan Lasch war gross. Fast vier Jahre nachdem er Bern mit einem Titel im Gepäck Richtung Skandinavien verlassen hatte, kehrte er mit den ZSC Lions nun ins Stadion mit dem normalerweise grössten Zuschaueraufkommen Europas zurück. Doch statt den Schreien und Gesängen der Fanwand auf der Stehrampe und der Gänsehautstimmung in Bern gab es diesmal nur eins: Stille.
Der Amerikaner liess sich davon aber nicht stören und bereitete für seine Linienkollegen Simon Bodenmann und Justin Sigrist etliche gute Aktionen vor. Zählbares schaute aber lange nicht heraus, und so entschloss sich der begnadete Assistent, den Puck selber aufs Tor zu bringen. Und diese einfachere Variante führte zum 2:0, nach kurzer Videokonsultation anerkannten die Unparteiischen den Treffer aus der Distanz zu Recht. Goalie Tomi Karhunen war nicht entscheidend gestört worden. Es war Laschs zweites Tor für die Lions, nach dem 6:6-Ausgleich bei der grossen Aufholjagd in Zug.
Das 2:0 war die Vorentscheidung: Die Lions wiesen sich über eine starke Physis aus, im dritten Spiel in vier Abenden schafften sie es mehrfach, die Berner auch bei numerischem Gleichstand über längere Phasen einzuschnüren. Und weil Ludovic Waeber alles parierte, was auf sein Tor kam, und ausser bei vereinzelten Ausflügen hinters Tor viel Ruhe ausstrahlte und vorne Offensiv-Verteidiger Maxim Noreau nach einem sehenswerten Solo präzis zum 3:0 traf, war die Partie nach 42 Minuten bereits entschieden.
Die letzte noch offene relevante Frage aus Zürcher Sicht, jene nach dem Shutout für Waeber, konnte am Schluss ebenfalls positiv beantwortet werden. Die Zürcher konnten damit ihren vierten Auswärtssieg in Serie bejubeln, seit sechs Partien haben sie fern des Hallenstadions immer gepunktet. Gross ist die Diskrepanz sowohl resultat- wie auch leistungsmässig zu den jüngsten Heimvorstellungen, wo sie zuletzt gegen die aktuell schwächsten Teams der Liga – Langnau und Bern – ohne Punktgewinn blieben.
Beidseitig viele Absenzen
Selten gab es in einem Spiel zwischen diesen beiden Traditionsclubs derart viele Shirts zu sehen, auf denen der Name fehlte. Beide Teams mussten auf rund ein halbes Dutzend Stammspieler verzichten, deshalb erhielten unerfahrene Spieler, die ansonsten kaum in der National League spielen, viel Auslauf. Am Einsatz fehlte es beidseitig nicht, jede gelungene Defensivaktion wurde mit Stöckeklopfen quittiert.
Schon am Sonntag gilt es für die Zürcher wieder zu improvisieren. Weil der designierte Gegner Lausanne einmal mehr geschlossen in die Quarantäne muss, wird stattdessen eine Partie gegen Fribourg-Gottéron ausgetragen. Auswärts. Aktuell ein gutes Omen für die Lions.
Die weiteren Spiele
Zug siegt hoch, Davos mit Moral
Bei Leader Zug deutete zuerst alles auf eine Machtdemonstration hin: Bereits nach dem Startdrittel führten die Innerschweizer auswärts gegen die SCL Tigers 4:0. Der Gegner aus dem Tabellenkeller liess sich aber nicht unterkriegen und kämpfte sich im letzten Abschnitt mit zwei Toren innert 21 Sekunden zwischenzeitlich bis auf 4:6 zurück. Nur: Just in diesem Moment erwachte der Tabellenführer noch einmal. Und dagegen waren die Langnauer wie schon zu Beginn machtlos. Dank des 9:4-Siegs behauptet sich der EVZ mit acht Punkten Vorsprung auf den ZSC an der Spitze, Langnau bleibt unter dem Strich.
Das Duell zwischen den Tabellennachbarn Davos (8.) und Rapperswil-Jona (9.), die allerdings von ganzen elf Punkten getrennt werden, war lange ein munteres Hin und Her. Dreimal gingen die Lakers in Führung, dreimal glichen die Bündner aus, ehe sie dann mit dem 5:4 erstmals selbst vorne lagen. Und damit gingen sie erheblich besser um als ihre Gegner. Der HCD verteidigte den Vorsprung nicht nur erfolgreich, sondern machte am Ende gar einen 7:4-Sieg daraus. Damit liegen die Davoser neu schon 14 Punkte vor Rapperswil-Jona.
Im Westschweizer Derby schenkten sich Biel und Genf-Servette nichts. Die Partie war lange ausgeglichen, auch wenn die Gäste vom Genfersee mehr Schüsse aufs Tor aufwiesen. Nach 60 Minuten stand es 2:2, Gustafsson und Künzle trafen für Biel, Miranda und Winnik für das Team von Trainer Patrick Emond. Nach der Overtime gab es keinen Sieger, im Shootout blieben dann die Servettiens cooler. (lai/tmü)
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