AboTheater während CoronaAus den geschlossenen Theatersälen strömt leise Zuversicht
Es sind finstere Zeiten für Theaterbesucher und -macher in der Region. Das Ticino in Wädenswil, das Turbine-Theater in Langnau und das Kulturkarussell Rössli in Stäfa sind geschlossen. Doch hinter den Kulissen läuft einiges.
Es ist das Buch der Stunde: «Il Decamerone», das Hauptwerk des italienischen Dichters Giovanni Boccaccio (1313–1375). Zehn junge Menschen begeben sich während der Pestepidemie im Jahr 1348 in Florenz für zehn Tage in eine ländliche Villa in Quarantäne und unterhalten sich gegenseitig mit Geschichten. Sechs dieser Novellen will das Turbine-Theater Langnau im Sommer im Sihlwald auf die Bühne bringen, dramatisiert von Regisseur Peter Niklaus Steiner. Was die Vorfreude der Theaterfans anregen wird, war ursprünglich ganz anders geplant. Zum 30-Jahr-Jubiläum des Theaters sollte die diesjährige Freilichtaufführung im Sihlwald eine dramatische Epoche der Stadtzürcher Geschichte auf die Bühne bringen: «Das Lied der Mordnacht» von Peter Niklaus Steiner rückt den ersten Bürgermeister Rudolf Brun ins Zentrum, der 1336 mit einem Putsch die Macht in Zürich errang.