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Schluss mit Intel
Apple greift nach der Hardware-Alleinherrschaft

2006 war der Umstieg von Apple auf Intel-Prozessoren in vollem Gange und Firmengründer Steve Jobs sichtlich zufrieden.
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Seit Jahren halten sich die Gerüchte, dass Apple genug hat von Intel-Prozessoren. Während iPhones und iPads Jahr für Jahr schneller und effizienter werden, machen neue Laptops eher mit neuen Tastaturen als noch nie da gewesener Leistung Schlagzeilen.

Das kommt nicht von ungefähr. In Apples Tablets und Smarphones kommen eigene, speziell für mobile Geräte optimierte ARM-Prozessoren zum Einsatz. Apple entwickelt diese Prozessoren zu einem grossen Teil selbst. Ein Meilenstein war der A7 von 2013. Der überraschte selbst Branchenkenner mit einer zukunftsweisenden 64-Bit-Architektur. Die Android-Konkurrenz war davon noch weit entfernt. In der Folge baute Apple die Prozessor-Dominanz kontinuierlich aus.

Schnell und effizient

Apples Prozessoren sind effizient und schnell. Regelmässig lassen sie selbst grosse Computer alt aussehen. Aber nicht nur die der Konkurrenz, auch die eigenen Macs müssen sich immer öfter den Smartphones und iPads geschlagen geben. Denn anders als in den Touchscreen-Geräten kommen dort Prozessoren von Intel zum Einsatz. Bis jetzt.

Wenn sich die Gerüchte bestätigen, könnte Apple schon am kommenden Montag an der Eröffnung der jährlichen Entwicklerkonferenz eine Kursänderung ankünden. Wohl gemerkt: eine Kursänderung, aber kaum schon neue Laptops mit eigenen Prozessoren.

So eine Umstellung ist komplex und bedarf reichlich Vorlauf. Als Erstes müssen die Software-Entwickler informiert und motiviert werden. Schliesslich müssen die ihre Apps an die neuen Möglichkeiten anpassen. Im Idealfall ist der Aufwand für Entwickler gering, ihre Apps auf die neue Plattform zu portieren. Aber möchten sie die neuen Möglichkeiten nutzen, brauchen sie Zeit.

Wie so eine Umstellung gelingen kann, hat Apple 2005 vorgeführt. Damals wechselte die Firma von PowerPC auf Intel. Damals dauerte die Umstellung über ein Jahr.

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Dass so eine Umstellung komplex ist, sieht man auch im Windows-Lager. Dort experimentiert Microsoft seit Jahren mit ARM-Prozessoren in Surface-Geräten. Immer wieder waren die fehlenden Apps und Programme ein Problem. Zurzeit sieht es mit den Ende 2019 lancierten Surface Pro X (hier gehts zum Test) allerdings besser aus als früher.

Dennoch ist Microsofts mehrgleisiger Ansatz den Kunden nicht leicht zu erklären. Auf dem teureren Surface Pro X mit ARM laufen eben nicht alle Apps, die auf dem günstigeren Surface Pro 7 oder dem neuen Surface Go 2 mit Intel-Prozessoren tadellos funktionieren.

Hier liegt die grosse Krux an so einem Prozessor-Kurswechsel: Er sollte so unspürbar wie möglich über die Bühne gehen. Man darf gespannt sein, wie Apple das anstellen will. Bekommen in einem ersten Schritt nur die Laptops für Gelegenheits-Nutzer (etwa das Macbook Air oder ein neu aufgelegtes Macbook) die neuen ARM-Chips und Profi-Geräte wie das Macbook Pro oder der Mac Pro folgen später? Passt das Betriebssystem alte Apps automatisch an, so dass Kunden im Alltag gar nichts von der Umstellung merken?

Wenn Software und Hardware harmonieren

Sollte Apple diese Umstellung gelingen, hätte der Konzern bei den Prozessoren die gleiche komfortable Situation wie bei der Software. Auch dort machen sie alles selbst und sind nicht auf Partner angewiesen.

Perfekt aufeinander abgestimmte Software und Prozessoren machen einen Grossteil des Erfolgs des iPhones aus. Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, ob sich das beim Mac wiederholen lässt.

Ein engeres Zusammenrücken von Mac, iPad und iPhone wäre ganz im Sinn des Konzerns, der gern davon schwärmt, wie gut alles harmoniert.

Apples Entwicklerkonferenz findet heuer rein digital statt. Die Eröffnungs-Keynote ist am 22. Juni um 19 Uhr. Wir werden live berichten.