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Antisemitismus in der Schweiz
Wie haben Sies mit den Juden? 20 Fragen zur Selbstreflexion

Tovia Ben-Chorin, Rabbiner der Juedischen Liberalen Gemeinde Or Chadash von Zuerich, geleitet am Sonntag, 13. Maerz 2005 in Konstanz einen Model Sederabend. Das letzte Abendmahl bzw. der Sederabend, den Jesus in Jerusalem mit seinen Juengern gefeiert hat, basiert auf dem Ritual der Sederfeier, die bis heute so in juedischen Haeusern gefeiert wird. An diesem Abend werden die Stellen im Neuen Testament, die den Sederabend beschreiben, gelesen und erlaeutert. Ebenso werden Auszuege aus der Haggada (ein Buechlein, das am Sederabend fuer die Feier wichtig ist; Haggada heisst: zu sagen, zu erzaehlen) vorgestellt. Die Symbole des letzten Abendmahls, Brot und Wein, die ein Teil der Sederzeremonie sind, werden aus juedischer und christlicher Interpretation erklaert. An diesem gemeinsam von Deutsch-Israelischer Gesellschaft, Gesellschaft fuer christlich-juedische Zusammenarbeit und Volkshochschule veranstalteten Abend soll ein Einblick in ein zentrales juedisches Fest vermittelt und den Wurzeln der christlichen Tradition nachgegangen werden. 
(KEYSTONE/Monika Flueckiger)
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Seit dem 7. Oktober gibt es ein verstärktes Bewusstsein, dass es auch in der Schweiz ein massives Antisemitismusproblem gibt. Doch allzu rasch wird es weggeschoben: Antisemitisch sind immer nur die anderen. Das denken wohl viele. Doch frei von antisemitischen Klischees und Stereoypen sind wahrscheinlich nur die wenigsten.

«Wolkenbruch»-Autor Thomas Meyer hat für uns einen Fragebogen zur Selbstbefragung zusammengestellt. Er lädt zur Selbstreflexion über antisemitische Klischees und Stereotype ein.

Wenn Sie an «die Juden» denken, was kommt Ihnen da alles in den Sinn?

War die Tatsache, dass jemand jüdisch ist, für Sie schon mal die Erklärung für eine andere Eigenschaft (positiv oder negativ) dieser Person?

Inwiefern beeinflusst sein jüdisches Wesen in Ihren Augen das Verhalten des Staates Israel?

Woher stammt Ihr Wissen (oder was Sie für Wissen halten) über «die Juden»?

Was haben Sie für Gefühle, wenn Sie von jemandem erfahren, dass er oder sie jüdisch ist?

Was haben Sie für Gefühle, wenn Sie einen Fragebogen zu «den Juden» beantworten?

Sind Sie Antisemit/Antisemitin? Falls ja: warum? Falls nein: warum nicht?

Den Juden widerfährt seit Jahrtausenden grosses Unrecht. Inwiefern sind Sie in Ihren Augen dafür verantwortlich (in Prozent)?

Wenn ein Jude / eine Jüdin Sie darauf hinweist, dass Sie etwas Antisemitisches gesagt haben – wie reagieren Sie?

Am Staat Israel kann man durchaus eine Menge kritisieren. Wo kippt diese Kritik Ihrer Meinung nach eindeutig in Antisemitismus?

Wer ist in Ihren Augen eindeutig ein Antisemit? Warum?

Wenn eine jüdische Person so gar nicht Ihrem Bild von «den Juden» entspricht, legen Sie dann das Bild ab oder dichten Sie der Person Eigenschaften an, die dem Bild entsprechen?

Wie viele Menschen einer bestimmten Gruppe (zum Beispiel der Juden) muss man Ihrer Meinung nach persönlich kennen, um ein seriöses Urteil über diese Gruppe fällen zu können?

Angenommen, es gibt einen zu hundert Prozent sicheren Urintest, der Antisemitismus feststellt, und Sie wurden positiv getestet. Wie gehen Sie mit dieser Diagnose um?

Angenommen, Ihr Kind verliebt sich in eine Jüdin / einen Juden. Was löst das in Ihnen aus?

Angenommen, Sie erwachen eines Tages als Jüdin / als Jude und sehen genau so aus, wie Sie sich immer einen jüdischen Menschen vorgestellt haben. Was fürchten Sie nun am meisten – und von wem?

Angenommen, ein jüdisches Raumschiff saugt alle jüdischen Menschen von der Erde auf und bringt sie in ein jüdisches Universum. Was ist dann anders auf der Erde, Ihrer Meinung nach?

Glauben Sie, dass es möglich ist, gleichzeitig gegen Antisemitismus und gegen Juden zu sein? Oder dass sich das gegenseitig ausschliesst?

Angenommen, Sie erwachen aus einem langen Koma und stellen fest, dass der gesamte Schweizer Bundesrat jüdisch ist. Zufall, Verschwörung oder Verdienst?

Angenommen, Sie haben durch die letzten neunzehn Fragen ehrlicherweise festgestellt, dass Sie antisemitische Ressentiments hegen, wozu auch vermeintliche Komplimente gehören (Intelligenz, Humor etc.). Was machen Sie jetzt damit?