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Meinung

Kolumne «Nachspiel»
Am Wegrand

Der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum, links) – man beachte den «Plämpu» – und der Gemeine Froschlössel (Alisma Plantago). Lithografie. Aus: «Die Giftgewächse Deutschlands und der Schweiz», Verlag J. F. Schreiber, Esslingen o. J. (1867).
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Wir schauen ja derzeit öfter in die Gärten. Kürzlich entdeckte ich gleich vor unserer Haustür, im kleinen Beet am Strassenrand, eine Pflanze, die ich noch nie gesehen habe. Grün, leicht buschig, sicher schon eineinhalb Meter hoch. War sie schon immer da und ich hatte sie nicht bemerkt? Ist sie so schnell gewachsen? Was ist das? Soll ich sie ausreissen, um den danebenstehenden Zierbusch zu schonen? Fragen über Fragen. Beat Fischer wüsste bestimmt eine Antwort.

Beat Fischer ist Botaniker, ich kenne ihn flüchtig. Aber im gartenbetonten April bin ich ihm nähergekommen. Er tritt nämlich im Podcast «Am Wegrand» auf, zusammen mit dem Produzenten This Wachter. Die beiden stellen jede Woche eine neue Pflanze vor. Dabei «chifle» sie zusammen, dass es ein Vergnügen ist: Auf der einen Seite der Befrager, den es nervt, wenn er ständig niederknien muss, um die Details eines Blümchens oder einer Wurzel zu betrachten. Auf der anderen Seite der Botaniker, dem als Nimmermüder noch ein Detail einfällt und noch eine Geschichte, obwohl die Podcast-Länge schon längst überschritten ist.

Die Pflanze fängt Schmetterlingsmücken

Aber es gibt viel zu erzählen, in der letzten Folge zum Beispiel vom Aronstab, den die beiden in der Dämmerung in einem Buchenwald finden. Eine ursprünglich tropische Pflanze, die es in sich hat: Sie besitzt einen phallischen Kolben – «Plämpu», sagt Fischer – und eine Art Heizkessel, der nach dem Einnachten heftigen Uringeschmack entwickelt. Damit werden kleine Schmetterlingsmücken angelockt, zwecks Bestäubung. Der Botaniker ist begeistert, und wir sind es mit der Zeit auch.

Sicher gäbe es über mein Unkraut, pardon, meine Wunderpflanze vor dem Haus, ebenfalls einiges zu sagen. Ungeduldig lade ich eine App herunter und versuche zu bestimmen, was es sein könnte. Quittenbaum, meldet die App sofort, botanischer Name Cydonia oblonga. Tatsächlich? Wie gelangte das Bäumchen ins Beet? Werden dort gar Früchte wachsen, im Halbschatten? Vielleicht kommt Beat Fischer doch einmal vorbei. Ich verspreche ihm ein Gläschen Quittengelee.

Den Corona-Podcast ohne Corona «Am Wegrand» gibt es auf den eingängigen Plattformen, jeden Samstag eine neue Folge. Jetzt gerade geht es um die Rosskastanie.

«Der Botaniker ist begeistert, und wir sind es mit der Zeit auch.»

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