Bauschutt ans Licht gekommenAltlasten verzögern die Bauarbeiten im Zentrum Thalwil
Seit März werden im Thalwiler Dorfkern diverse Strassen saniert. Beim Abschnitt Gotthardstrasse–Alte Landstrasse sind nun Altlasten ans Tageslicht gekommen, die Arbeiten verzögern sich.

Die Gemeinde Thalwil setzt seit März 2021 diverse Tiefbauprojekte im Zentrum um. Konkret werden verschiedene Werkleitungen und die Strassenoberfläche erneuert. Im Abschnitt Gotthardstrasse–Alte Landstrasse sind nun Altlasten aufgetaucht, die zu einer Verzögerung der Bauarbeiten führen. Wie die Gemeinde in einer Medienmitteilung schreibt, sind die Verspätungen zum Teil aber auch auf Lieferengpässe von Material zurückzuführen. Seit Beginn der Pandemie kämpft die Baubranche weltweit mit Materialknappheit. Die Baustelle am Standort Gotthardstrasse–Alte Landstrasse stelle auch eine besondere Herausforderung dar, weil sie mit dem Bau des Wärmeverbunds koordiniert werden müsse.
Bei den Altlasten handelt es sich um mässig verschmutzten Bauschutt, der wahrscheinlich zum Aufschütten eines alten Heizungskellers verwendet wurde. Gemäss dem Laborbericht wurde bei genauer Untersuchung neben einem leichten Ölgeruch auch eine erhöhte Bleikonzentration festgestellt. Die verschiedenen Abklärungen und Untersuchungen verzögerten die Bauzeit in diesem Abschnitt um ein bis zwei Wochen. Als Hauptfaktor für den Verzug führt die Gemeinde aber vor allem Lieferengpässe und die herausfordernde Konstruktion eines grossen Kanalisationsschachts an.
Keine finanzielle Zusatzbelastung
Wie die Gemeinde Thalwil schreibt, hat die Entdeckung der Altlasten keinen finanziellen Einfluss auf das Projekt. Für solche Fälle würden im Vertrag jeweils sicherheitshalber einige Kubikmeter Material für die Sonderdeponie budgetiert. Die etwa 20 Kubikmeter Bauschutt erreichen den Maximalwert von 200 Kubikmetern, die diese sogenannte Bagatellmenge vorsieht, also bei weitem nicht, wie der zuständige Geologe schreibt.
Die Tiefbauabteilung rechnete ursprünglich mit einem Abschluss der Bauarbeiten im November. Aufgrund der Verzögerungen wird nun aber die Etappe Ludretikonerstrasse–Schulhausstrasse auf Anfang 2022 verschoben und dauert voraussichtlich bis Ende März. In den anderen Bauabschnitten würden die Arbeiten aber im geplanten Rahmen voranschreiten.
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