AboAlte, schöne Briefmarken für neue Postsendungen
Hans Grünenfelder und Werner Schrepfer verkaufen alte Briefmarken unter ihrem Wert. Sie haben an Sammelwert verloren, taugen für die Frankatur aber nach wie vor und werten jede Sendung optisch auf.

Im kleinen Ladengeschäft an der Rathausstrasse türmen sich die Briefmarkenalben meterhoch. «Keiner will sie mehr haben», sagt Inhaber Hans Grünenfelder. Schachtelweise werden sie täglich im Laden gekauft. Er und Schwager Werner Schrepfer bezahlen für die ungestempelten Schweizer Marken 70 Prozent des aufgedruckten Wertes und verkaufen sie für 5 Prozent darunter weiter. Das freut die Kunden. «Wir haben sehr viele Anfragen», sagt Grünenfelder. An die 500 kleine und mittlere Unternehmen zählen zu ihrer Stammkundschaft. Oftmals werden Briefmarken mit zum Betrieb passenden Motiven bestellt wie Tieren, Blumen oder Fahrzeugen. Die Briefmarken- und Münzensammler erzielen so einen Tagesumsatz von 3000 bis 5000 Franken. Der logistische Aufwand jedoch ist enorm. Die Briefmarken müssen nach Sujet und Wert sortiert werden. Dann werden sie dem heutigen Porto entsprechend auf Etiketten geklebt. Bei dieser Tätigkeit helfen bis zu vier weitere Familienmitglieder mit, wie Grünenfelder erklärt.«Die Menschen erfreuen sich noch heute an schönen Briefmarken, nur sammeln tun sie die wenigsten noch», sagt Schrepfer. Er findet das schade. Briefmarken zu sammeln sei auch für die Allgemeinbildung eine gute Sache, da diese jeweils mit geschichtlichen Ereignissen oder geografischen Themen bedruckt sind. «Das abgebildete Matterhorn hier beispielsweise bleibt einem Sammler im Gedächtnis», sagt er und zeigt auf eine Briefmarke aus dem Jahre 1965. Die Ausgaben ab 1961 sind unbeschränkt gültig, Pro Juventute und Pro Patria ab 1964. Sie sind auch auf der Internetseite der Post aufgelistet.