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Schweres Unwetter auf Ferieninsel
Achtes Todesopfer auf Ischia gefunden

Die Unwetter auf Ischia hinterliessen eine Spur der Verwüstung. Dutzende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Rettungskräfte auf der italienischen Insel Ischia haben nach dem schweren Unwetter von der Nacht zu Samstag ein achtes Todesopfer gefunden. Die zuständige Präfektur in Neapel teilte mit, er sei 15 Jahre alt gewesen. Aus einer Mitteilung der Feuerwehr ging zuvor lediglich hervor, dass es sich um eine männliche Person handelte. Das Suchteam fand ihn in Casamicciola, einem der schwer von Starkregen und Sturm getroffenen Orte im Norden der Insel. Damit sank die Zahl der noch vermissten Menschen auf vier.

Am späten Sonntagabend hatte die Präfektur im süditalienischen Neapel noch sieben Todesopfer bestätigt und nähere Details bekannt gegeben: Darunter waren unter ihnen ein erst 22 Tage altes Baby, ein sechsjähriges Mädchen und ein elfjähriger Junge. Die Suchtrupps fanden in der Gegend bis dato ausserdem eine 64 Jahre alte Bulgarin, eine einheimische Frau sowie einen Mann (32) und eine Frau (30) aus Lacco Ameno.

Besonders betroffen waren die Orte Casamicciola und Lacco Ameno. Starkregen und heftiger Wind hatten am Samstagmorgen im Norden der Insel schwere Schäden angerichtet. Fluten aus Schlamm und Geröll trieben durch die Strassen oder gingen von Hängen ab und beschädigten nach offiziellen Angaben mindestens 30 Gebäude. Vom Festland schickten die Behörden zahlreiche Rettungskräfte und schweres Gerät auf die Insel im Golf von Neapel, um bei den Such- und Bergungsarbeiten zu unterstützen.

Die Behörden haben die Suche nach den Vermissten und die Aufräumarbeiten fortgesetzt. Ungefähr 230 Menschen wurden von den Behörden im Zuge ihres Einsatzes aus deren Häusern und in einem Hotel oder andernorts in Sicherheit gebracht. Das Unwetter hatte am Samstag für enorme Verwüstung gesorgt. Dicker brauner Schlamm durchzog die Strassen in den Ortschaften. Die Wassermassen rissen Autos und Busse mit; einige blieben auf dem Dach liegen, andere landeten im Meer.

Armee schickte Helikopter

Manche Menschen waren in ihren Häusern eingeschlossen oder hatten keinen Strom. Wegen des anhaltenden Regens am Wochenende hatten es die Retter zudem schwer, bis zu ihnen vorzudringen. Die Armee schickte Helikopter zur Unterstützung und brachte damit drei eingeschlossene Erwachsene und zwei Kinder von einer Ferienunterkunft weg. Auch die Küstenwache schickte Verstärkung. Insgesamt waren fast 400 Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz.

Der Ort Casamicciola wurde besonders schwer durch das Unwetter getroffen. 

Schnell wurden Stimmen laut, die mangelnden Schutz auf der Insel mit etwas mehr als 60.000 Einwohnern kritisierten. Das Risiko von Erdrutschen bei Unwettern an den bewohnten Hängen sei auf Ischia wie auch in anderen Teilen Italiens bekannt gewesen. Über die Jahre hätten die Behörden jedoch nicht in die Sicherheit investiert. Kampaniens Regionalpräsident Vincenzo De Luca gab in einem Fernsehinterview bei Rainews24 zu bedenken, dass man in diesen Gegenden nun über das Bewohnen der Hänge nachdenken müsse.

Die Regierung von Giorgia Meloni traf sich am Sonntag in Rom wegen der tödlichen Unwetter-Katastrophe zu einer Sitzung und verhängte auf Ischia für ein Jahr den Notstand. Ausserdem setzte sie eine ausserordentliche Kommissarin ein, die sich um den Wiederaufbau kümmern sollte. Dafür stelle Rom zwei Millionen Euro bereit. Ischia ist bei vielen Touristen aus Italien und dem Ausland ein beliebtes Ferienziel. Auch Altkanzlerin Angela Merkel fuhr gerne auf die grösste Insel im Golf von Neapel, um dort Urlaub zu machen.

SDA/sep