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Tödlicher Unfall in der Glatt
48-Jähriger ertrinkt in einer Wasserwalze

Hier ertrank  ein Mann, weil er in die Wasserwalze geriet. Rechts im Bild mündet der Leutschenbach in die Glatt.
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Es passierte in der Nacht auf Sonntag, in der Stunde nach Mitternacht. Ein 48-jähriger Mann hatte mit anderen Personen in der Glatt gebadet, und zwar im Bereich des Wasserfalls oberhalb der Sportanlage Au in Opfikon. Gemäss ersten Erkenntnissen der Kantonspolizei wollte der 48-Jährige einem Kollegen helfen, der in Schwierigkeiten geraten war, und geriet dabei selber in die Wasserwalze.

Wie der Unfall sich genau abspielte, ist noch ungeklärt. Kurz vor ein Uhr ging bei der Einsatzzentrale von Schutz & Rettung die Meldung ein, dass ein Mann leblos aus dem Wasser gezogen worden sei. Trotz der sofort eingeleiteten Reanimation verstarb er an der Unglücksstelle, wie die Polizei mitteilt.

Glatt ist kein Badegewässer

Der Opfiker Bauvorstand Bruno Maurer kann sich an keinen ähnlichen Fall erinnern. Die Glatt sei eigentlich kein Badegewässer, sagt er. Und beim Wasserfall sei es besonders unattraktiv zu baden, da dort das Wasser schäume. Die Fallstufe beträgt laut Maurer circa 70 Zentimeter.

Die Stadt habe dort einmal ein Kleinkraftwerk errichten wollen, doch der Kanton habe dies nicht bewilligt. Früher führte an der Stelle eine gedeckte Holzbrücke über die Glatt. Vor rund zehn Jahren fiel sie einem Brand zum Opfer, worauf die Stadt etwas weiter flussabwärts eine neue Brücke baute.

Unfälle in Limmat und Thur

Diesen Sommer hat sich bereits mehrmals gezeigt, dass Wasserwalzen eine tödliche Gefahr sind, die oft unterschätzt wird. Beim Höngger Wehr in Zürich geriet am 12. Juli eine junge Frau in die Walze und überlebte nur mit viel Glück. Sie war mit drei Freundinnen im Gummiboot die Limmat hinuntergefahren. Die Gruppe verpasste den Moment, vor dem Wehr ans Ufer zu gelangen. Zwei Frauen spülte es auf dem Boot das Wehr hinunter, eine Frau konnte sich kurz davor retten (lesen Sie hier mehr dazu, warum Wasserwalzen so gefährlich sind).

Am 5. Juli kamen in der Thur ein 30-jähriger Polizist und seine 26-jährige Begleiterin ums Leben. Die beiden hatten bei Henau SG den Fluss oberhalb eines Wasserfalls überqueren wollen . Obwohl das Wasser an jener Stelle nur etwa hüfttief war, zog es sie hinunter und in die Wasserwalze.

Solche Walzen treten nicht nur bei Wasserfällen auf, sondern auch schon bei kleinen Stufen und Verbauungen. So sind in der Töss in der Vergangenheit mehrmals Menschen und Hunde ums Leben gekommen.

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft rät dringend, vor dem Baden in einem Fluss diesen zu erkunden. Denn wer in eine Wasserwalze gerät, kann selber nicht mehr viel machen. Er oder sie kann höchstens versuchen, mit der Strömung an den Boden mitzugehen und sich flussabwärts spülen zu lassen. Helfer sollten nicht zum Opfer schwimmen, sondern versuchen, ihm vom Ufer aus einen Ast oder einen anderen langen Gegenstand zu reichen.