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Baschi feiert 20 Jahre auf der Bühne
«Ein bisschen Angst habe ich schon»

Die Organisation Schweizer Tafel organisiert eine Suppenausgabe auf dem Paradeplatz um spenden zu sammeln.
Auf dem Bild: Baschi
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Unter dem Banner «Willkommä dähei» will der Baselbieter Mundartsänger 20 Jahre im Musikgeschäft feiern. Im Gespräch lässt der als «Baschi National» gefeierte Musiker durchblicken, dass er sich mit dem von Radio und Fernsehen übertragenen Event ein bisschen übernommen hat.

In Gelterkinden lebt Baschi schon lange nicht mehr, trotzdem kennt man ihn in dieser 6000-Seelen-Gemeinde noch immer. Keine fünf Minuten steht der schweizweit bekannte Mundartmusiker wegen des Fotoshootings auf dem sonst menschenleeren Dorfplatz, da spricht ihn ein Kind im Schulalter mit Namen an. Und im Restaurant Wunschlos glücklich vis-à-vis vom Bahnhof kennt man ihn auch. Offiziell öffnet die Beiz erst um 14 Uhr wieder, für Baschi und Begleitung gibt’s aber schon um 13.30 Uhr Mineralwasser und Espressi.

«Der Rummel um mein Jubiläumskonzert hat die Leute sicher daran erinnert, dass der Baschi aus Gelterkinden kommt», sagt er im Interview. «Und sie haben, glaube ich, auch Freude daran, dass ich hier auftreten will. Ich bin vor 17 Jahren nicht nach Basel gezogen, weil Gelterkinden mir nicht mehr gefiel. Ich wollte mich einfach weiterentwickeln und in einer grossen Stadt leben.»

Heute lebt Baschi in Zürich

Heute lebt Baschi (37) mit seiner Ehefrau Alana Netzer, der Tochter der deutschen Fussball-Ikone Günther Netzer, in Zürich. An der Limmat wollte er 20 erfolgreiche Jahre im Musikgeschäft aber nicht feiern.

Sein Jubiläumskonzert, war Baschi überzeugt, musste auf dem Dorfplatz Gelterkinden stattfinden. Dort, wo seine Grossmutter ihm das Fussballspielen beigebracht hatte. «Es wäre vielleicht einfacher gewesen, das Ganze auf dem Fussballplatz zu veranstalten. Gleichzeitig wollten wir eine Mischung aus Dorffest und Festival, also ein Dorffestival, organisieren. Darum musste das Konzert auf dem Dorfplatz stattfinden.»

Aufgegleist wurde das Projekt mit dem programmatischen Titel «Willkommä dähei – 20 Jahre Baschi» bereits Ende 2022. Der lange Vorlauf sollte nicht überraschen: Nach der Zusage der Gemeindeverwaltung musste der an sich enge Raum auf dem Dorfplatz auf Bühne, Backstage-Bereich und Food-Meile verteilt und das lokale Gewerbe und die direkt betroffene Anwohnerschaft eingebunden werden. «Der Aufwand, den wir für dieses eine Konzert betreiben, ist gigantisch», sagt Baschi. «Ein bisschen ist mir das Ganze über den Kopf gewachsen.»

Reich wird Baschi mit «Willkommä dähei» nicht. Dank der Mitwirkung zahlreicher Sponsoren gelangen die Konzertgänger und -gängerinnen für gerade einmal zehn Franken aufs Festgelände. In diesem Betrag inbegriffen ist ein Konsumationsvoucher. Gratis wollten Baschi und sein Manager Raoul Hüppi die rund 4000 Tickets nicht abgeben: «Für viele Menschen ist das, was nichts kostet, immer noch wenig wert», erklärt Baschi. «Wenn die Leute zehn Franken für ihr Ticket bezahlt haben, kommen sie hoffentlich an den Dorfplatz, wenn ich dort auf der Bühne stehe.»

Schnell ausverkauft

Eine Hoffnung, die sich voraussichtlich erfüllen wird: «Willkommä dähei» war im Nu ausverkauft. Laut Baschi suchen viele Fans bei Ricardo noch Tickets für dieses besondere Event, an dem mehr oder minder berühmte Freunde, Weggefährten und Sportler aus Baschis Umfeld erwartet werden.

Kein Wunder, wirkt der sonst selbstbewusste Musiker an diesem sonnigen Donnerstag angespannter als bei früheren Begegnungen. «Ein bisschen Angst habe ich schon. Das Konzert wird ja von Radio SRF 3 übertragen und von Blick TV gestreamt. Ich habe ohnehin vor jedem Auftritt Lampenfieber. Egal ob ich als Headliner bei einem grossen Open Air spiele oder wie letzte Woche vor 50 Leuten in einem Heim in Dagmersellen.»

Baschis erste Fernsehauftritte im Rahmen der Castingshow «Musicstar» wirkten eher unbeholfen als berauschend. Trotzdem boten die Plattenfirma Universal Music und die Künstleragentur Gadget dem damals als Schnösel belächelten Newcomer Verträge an. Seither macht Baschi der Schweizer Musikszene vor, wie man eine Popkarriere unterhält – mit Auftritten in Dokusoaps wie «Baschi National», Reality-Sendungen wie «Sing meinen Song – das Tauschkonzert» und natürlich auch mit Hits wie «Bring en hei».

Für die Boulevardpresse war der selbsterklärte Liam Gallagher für Arme natürlich auch ein Dauerthema. «Ich habe mich in der Öffentlichkeit nie verstellt», bestätigt Baschi. «Vielleicht auch darum nicht, weil ich lange schlicht zu jung war, um unauthentisch zu sein. Zusammen mit der Musik ist die Authentizität mein Markenzeichen. Sie ist der Grund, warum die Menschen mich immer noch mögen.»

In seiner 20-jährigen Karriere ist Baschi nicht alles gelungen. Zum angedachten Einstieg in den deutschen Musikmarkt fehlten ihm 2011 eine engagierte Plattenfirma in Deutschland und auch ein Management mit der nötigen Gravität, um sich nördlich der Landesgrenzen durchsetzen zu können. «Ich liebäugele immer noch mit Deutschland», gibt Baschi zu. «Aber ich will überhaupt immer höher hinaus und bei der nächsten Schweizer Tournee grössere oder einfach mehr Konzerte spielen.»

Heute besser vernetzt

Heute ist Baschi weitaus besser vernetzt als damals, als er mit seinem hochdeutschen Album «Auf grosser Fahrt» scheiterte. Seit 2020 ist Gadget Teil des Musikkonzerns CTS Eventim, eines der wichtigsten Player im globalen Veranstaltungsgeschäft. Die Übernahme habe sein geschäftliches Umfeld stark verändert, sagt Baschi. «Als ich vor zwanzig Jahren mit Gadget anfing, sassen fünf Leute im Büro. Heute arbeiten 70 Menschen dort, die um die 500 Konzerte im Jahr organisieren. Da ist eine 24-Stunden-Betreuung, wie ich sie früher gewohnt war, nicht mehr möglich. Trotzdem haben wir zusammen den Turnaround geschafft.»

Baschi profitiert aber auch von Gadgets Fusion mit CTS Eventim. Weil Gadget diesen Sommer Taylor Swifts Zürcher Konzerte veranstaltete, arbeiten viele Leute jetzt auf sein Jubiläumskonzert hin, die im Letzigrund-Stadion für Logistik, Technik und Sicherheit verantwortlich waren. In Gelterkinden kann also so gut wie nichts schiefgehen. «Was planbar ist, haben wir geplant», versichert Baschi. «Aber den Dorfplatz rocken kann nur ich. Auch so gibt es Dinge, die wir nicht kontrollieren können. Ich bin schon mal dankbar, wenn am nächsten Samstag das Wetter mitspielt.»

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Dorfplatz, Gelterkinden, Samstag, 7. September, 20 Uhr (Türöffnung: 16 Uhr). gadget.ch