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Schule in Michigan
15-jähriger Schütze hat Video über Mordpläne aufgenommen

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In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, weil Schützen an Schulen das Feuer eröffnen.
Vier Menschen getötet und sieben weitere verletzt: Vor der Oxford High School legen die Menschen Blumen und Stofftiere ab. (1. Dezember 2021)
Der Schütze soll nach dem Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht werden.
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Nach der Schusswaffenattacke mit vier Toten an einer US-Schule ist der 15-jährige Angreifer wegen Terrorismus und Mordes angeklagt worden. Dem Teenager werden zudem Körperverletzung mit Tötungsabsicht in sieben Fällen und Verstösse gegen das Waffenrecht zur Last gelegt, wie die Staatsanwältin Karen McDonald am Mittwoch sagte. Dem Schüler der Oxford High School im Bundesstaat Michigan soll nach dem Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht werden. Ihm droht lebenslange Haft.

Der 15-Jährige hatte am Dienstag an der Schule der rund 65 Kilometer nördlich von Detroit gelegenen Kleinstadt Oxford mit einer halbautomatischen Pistole das Feuer eröffnet. Er tötete vier Mitschüler und verletzte sieben weitere Menschen, darunter einen Lehrer. Eines der Opfer erlag am Tag nach der Attacke seinen schweren Verletzungen. Die Todesopfer waren zwischen 14 und 17 Jahre alt.

Vater kaufte Waffe an «Black Friday»

Der Angreifer feuerte nach Angaben von Sheriff Michael Bouchard «mehr als 30 Schüsse» ab. Er liess sich von eintreffenden Beamten widerstandslos festnehmen. Die Polizei fand bei ihm weitere 18 Kugeln. Die Tatwaffe, eine Pistole des Herstellers Sig Sauer vom Kaliber neun Millimeter, hatte der Vater des Schützen erst wenige Tage vor der Attacke gekauft – am Schnäppchentag «Black Friday».

Das Motiv des Angreifers war zunächst unklar. Er macht von seinem Recht zu Schweigen Gebrauch. Staatsanwältin McDonald sagte, es habe sich nicht um einen «impulsiven Akt» gehandelt. Der Angreifer habe «mit Vorsatz» gehandelt.

Nach Angaben eines Polizisten bei einem Gerichtstermin fanden die Ermittler auf dem Handy des Teenagers ein am Montag gedrehtes Video, in dem er ankündigte, am nächsten Tag Mitschüler erschiessen zu wollen. Ähnliche Absichtserklärungen fanden sich demnach in einem Tagebuch, das in seinem Rucksack gefunden wurde.

«Er schoss Richtung Kopf oder Brust»

Bei seinem Angriff an seiner Schule ging der 15-Jährige nach Worten von Sheriff Bouchard «extrem kaltherzig» vor. «Er ist mit der Absicht gekommen, Menschen zu töten», sagte der Sheriff dem Nachrichtensender CNN. «Er hat aus nächster Nähe auf die Menschen geschossen, oft Richtung Kopf oder Brust.»

Die Schusswaffenattacke sorgte für entsetzte Reaktionen. «Das ist der schlimmste Alptraum aller Eltern», sagte die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer. Auch Präsident Joe Biden äusserte sich erschüttert über die Tat und sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus. Sie müssten «den unvorstellbaren Schmerz ertragen, einen geliebten Menschen zu verlieren».

An Schulen in den USA kommt es immer wieder zu Angriffen mit Schusswaffen oder gar zu Massakern mit vielen Toten. Der Angriff an der Oxford High School war nach Angaben der Organisation Everytown For Gun Safety der bislang tödlichste Schusswaffenvorfall an einer US-Schule in diesem Jahr.

Das Recht zum Tragen einer Waffe ist in den USA ein hochkontroverses Thema. Vorstösse für eine Verschärfung des Waffenrechts scheitern immer wieder am Widerstand der konservativen Republikaner und der einflussreichen Waffenlobby.

AFP/chk