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Pager-Attacken im Libanon
Explosionen treffen Hizbollah-Miliz – über 30 Tote

Hezbollah members carry the coffins of two of their comrades who were killed on Wednesday when a handheld device exploded, during a funeral procession in the southern suburbs of Beirut, Thursday, Sept. 19, 2024. (AP Photo/Hussein Malla)
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Nach der Explosion hunderter Kommunikationsgeräte der pro-iranischen Hizbollah im Libanon hat der Chef der schiitischen Organisation einen «schweren Schlag» gegen seine Miliz eingeräumt.

Bei seinem ersten Auftritt seit den Angriffen mit 37 Todesopfern und mehr als 2900 Verletzten sagte Hizbollah-Chef Hassan Nasrallah am Donnerstag in einer live übertragenen Fernsehansprache, Israel habe mit den Explosionen «alle roten Linien überschritten». «Der Feind» habe durch die zeitgleich am Dienstag und Mittwoch zur Explosion gebrachten Pager und Walkie-Talkies «nicht weniger als 5000 Menschen töten» wollen, sagte Nasrallah. «Dieser kriminelle Akt kommt einer Kriegserklärung gleich.»

Er kündigte an, dass die Hizbollah den Kampf gegen Israel nicht aufgeben werde, solange der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen nicht beendet sei und sprach auch von Vergeltung. «Die Bestrafung wird kommen», sagte er. Wann, wo und wie werde man sehen, wenn der Zeitpunkt gekommen sei.

Israelische Militärflugzeuge durchbrachen während seiner Rede die Schallmauer über Beirut, wie die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtete.

In der Regel versammelt die libanesische Miliz eine grosse Menschenmenge, die im Fernsehen übertragene Ansprachen Nasrallahs verfolgt. Davon sah die Hizbollah diesmal aber ab.

A Lebanese army soldier stands guard near fire trucks at the scene of a reported pager device explosion in Saida in southern Lebanon on September 18, 2024. A second wave of device explosions killed three people in Hezbollah strongholds of Lebanon on September 18, raising fears of an all-out war between Israel and the Iran-backed militants. (Photo by Mahmoud ZAYYAT / AFP)

Im Libanon waren am Mittwoch hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hizbollah-Mitgliedern explodiert waren.

Bei den Explosionen wurden an beiden Tagen nach offiziellen Angaben mehr als 3250 Menschen verletzt und 37 getötet. Die Zahl des Gesundheitsministeriums über die Todesopfer entspricht exakt der Zahl der Hizbollah.

Die Miliz erklärte, dass die 37 Toten allesamt junge Männer seien, darunter ein Jugendlicher. Das Gesundheitsministerium hatte erklärt, dass unter anderem ein Mädchen und ein elf Jahre alter Junge ums Leben gekommen sind.

This video grab, shows a walkie-talkie that was exploded inside a house, in Baalbek, east Lebanon, Wednesday, Sept. 18, 2024. (AP Photo)

Am Mittwoch explodierten Funkgeräte in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut, als dort eine Trauerfeier für am Vortag durch explodierende Pager getötete Mitglieder der libanesischen Hizbollah-Miliz stattfand.

epa11612517 People stand near a crater after Lebanese army soldiers blew up a communication device in the parking lot of the American University of Beirut Medical Center (AUBMC) in Beirut, Lebanon, 18 September 2024. According to Lebanon's state news agency, at least nine people have been killed and more than 300 injured in Lebanon following the explosion of wireless devices on 18 September. The blasts came a day after multiple wireless communication devices (pagers) were detonated on 17 September killing at least 12 people and injuring more than 2,800 others. Lebanon's Hezbollah said in a statement that Israel was behind the attacks.  EPA/WAEL HAMZEH

Bereits am Dienstag waren in Hochburgen der Hizbollah-Miliz in südlichen Vororten von Beirut und im Süden und Osten des Landes zeitgleich hunderte Pager von Mitgliedern der schiitischen Organisation explodiert. Dabei wurden nach Regierungsangaben mindestens zwölf Menschen getötet und bis zu 2800 weitere verletzt.

Die israelische Regierung hatte am Montag die Ausweitung ihrer Ziele im durch den Hamas-Überfall am 7. Oktober ausgelösten Krieg auf die Hizbollah im Libanon angekündigt. Zu den Explosionen nahm Israel bisher nicht Stellung. Am Mittwoch erklärte Verteidigungsminister Yoav Gallant, der Schwerpunkt des Krieges verschiebe sich für Israel Richtung Norden. Ressourcen würden dieser Front zugewiesen, Israel stehe am Beginn einer neuen Phase des Krieges, betonte Gallant.

DPA/sst/AFP