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Mehr Ausbildungsplätze für angehende Lehrpersonen
Zürich plant weitere Pädagogische Hochschule

Leidet unter Platzmangel: Die Pädagogische Hochschule beim Zürcher Hauptbahnhof.
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«Wir werden in den nächsten Jahren einen zweiten Standort für die Pädagogische Hochschule in der Stadt Zürich realisieren.» Dies kündigt die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Die Mitte) in der «NZZ am Sonntag» an. Die Standortsuche sei schon weit fortgeschritten, sagt sie. 

Mit dem Ausbau reagiert Zürich auf die stark steigenden Studierendenzahlen an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) beim Zürcher Hauptbahnhof. Die Hochschule rechnet mit einem Anstieg der Studierendenzahl um 30 Prozent in den nächsten zehn Jahren.

Ansehen des Berufs gestiegen

PH-Rektor Heinz Rhyn führt die hohe Nachfrage nach der Lehrerinnen- und Lehrerbildung auch darauf zurück, dass das Ansehen des Berufs gestiegen sei. «Es ist ein sinnvoller Beruf, mit dem man die Biografien vieler Menschen positiv prägen kann. Und es ist ein Studium, das viele Wege öffnet», sagt er der «NZZ am Sonntag». Um die stark steigende Nachfrage zu decken, sei man auch daran, das Studium flexibler zu gestalten, etwa mit mehr Selbststudium zu Hause.

Die Entwicklung an der PHZH ist symptomatisch für die ganze Schweiz. Laut den neuesten Prognosen des Bundesamts für Statistik (BfS) steigt die Zahl der Studierenden an den Schweizer Pädagogischen Hochschulen bis ins Jahr 2031 insgesamt um rund 26 Prozent. Gleichzeitig nimmt die Schülerinnen- und Schülerzahl laut der BfS-Prognose lediglich um 8 Prozent auf der Primarstufe und um 11 Prozent auf der Sekundarstufe zu.

Pensionierungswelle überstanden

Für Bildungsdirektorin Steiner ist damit klar: «Der Mangel an Lehrpersonen wird sich im Kanton Zürich in den nächsten Jahren markant entschärfen.» Das habe auch damit zu tun, «dass wir den Lehrkörper stark verjüngt haben», sagt sie der «NZZ am Sonntag». Die Pensionierungswelle der Lehrpersonen aus der Babyboomer-Generation sei überstanden.

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Die Mitte) tritt bei den Regierungsratswahlen vom 12. Februar erneut an.

Den Lehrerberuf will Steiner weiter aufwerten, indem Klassenlehrpersonen gestärkt und Lehrpersonen von administrativen Aufgaben entlastet werden. Eine entsprechende Gesetzesvorlage sei weit gediehen.

Vorerst bleiben die Probleme

Der Lehrpersonenmangel wird allerdings nicht in der ganzen Schweiz gleich rasch verschwinden. So rechnet das Bundesamt für Statistik bis 2031 gesamtschweizerisch zwar mit einer leichten Entspannung der Rekrutierungssituation, wie es in der «NZZ am Sonntag» weiter heisst. Während für die Ostschweiz inklusive Kanton Zürich bis dann eine ausgewogene Situation prognostiziert wird, dürften Bern und die Nordwestschweiz länger Probleme haben.

Trotz insgesamt positiver Zukunftsaussichten: Vorerst kämpfen viele Schulen weiterhin mit dem Lehrpersonenmangel – weil der Bedarf an neuen Lehrkräften laut dem Artikel knapp 1,5-mal höher ist als die Zahl der neu ausgestellten Lehrdiplome. Das führe dazu, dass in allen Kantonen Personen ohne angemessene pädagogische Ausbildung angestellt werden mussten. Am meisten sollen es mit rund 1500 in Bern sein, der Kanton Zürich hat rund 530 Personen ohne Diplom eingestellt.