Wohlstand im Kanton ZürichSo gut ging es den Menschen in Zürich noch nie
Der Kanton hat das Wachstum der Zürcher Wirtschaft in den letzten dreissig Jahren analysiert. Das sind die wichtigsten sechs Erkenntnisse.
Der Wohlstand der Zürcherinnen und Zürcher nimmt stetig zu
In den letzten 30 Jahren ist die Wirtschaft des Kantons Zürich trotz der Finanz- und der Corona-Krise kontinuierlich gewachsen. Jedes Jahr nahm das inflationsbereinigte Bruttoinlandprodukt (BIP) durchschnittlich um 1,8 Prozent zu. Ähnliches gilt etwas weniger ausgeprägt für das Wachstum pro Kopf: Im jährlichen Durchschnitt erhöhte sich das BIP pro Kopf um 0,8 Prozent.
Nur rund 40 Prozent des Zürcher BIP-Wachstums entsprechen einem sogenannten Breitenwachstum. Von Breitenwachstum wird dann gesprochen, wenn zwar die Gesamtwirtschaft auf Grund des Bevölkerungswachstums und der Zuwanderung wächst, nicht aber die Wirtschaftsleistung pro Kopf.
Der Finanzsektor ist Zürichs treibende Kraft
Bis zur Finanzkrise steuerte der Finanzsektor rund die Hälfte zum Zürcher BIP bei. Danach folgte ein Rückgang, der bis heute nicht ganz gestoppt werden konnte. «Lahmt der Finanzsektor, lahmt die Gesamtwirtschaft», heisst es in der Studie des Kantons. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS habe zur Folge, dass sich die erwartete Geschäftslage bei den Banken und Versicherungen und damit im gesamten Finanzsektor verschlechtert habe. Wie sich die Übernahme auswirken wird, würden die kommenden Monate zeigen.
Zürcherinnen und Zürcher arbeiten immer weniger
Die Menschen im Kanton Zürich arbeiten heute rund 7 Prozent weniger als noch vor 30 Jahren. Sie haben somit im Durchschnitt fast einen halben Nachmittag mehr Freizeit.
Frauen und ausländische Personen tragen stark zum Wirtschaftswachstum bei
Die Anzahl erwerbstätiger Frauen im Kanton Zürich hat seit 1991 um 45 Prozent zugenommen. Sie tragen heute fünf Prozentpunkte mehr zum BIP bei als noch vor 30 Jahren.
Heute werden zudem 30 Prozent der Arbeitsstunden von Erwerbstätigen ohne Schweizer Pass geleistet, das sind 7 Prozentpunkte mehr als 1991. Die Personenfreizügigkeit dürfte das Produktivitätswachstum laut Studie erhöht und sich somit positiv auf das BIP ausgewirkt haben.
Die Arbeitnehmenden sind heute produktiver als noch vor 30 Jahren
Zugenommen hat die Wirtschaftsleistung im Kanton Zürich pro Kopf nur deshalb, weil die Zürcherinnen und Zürcher produktiver geworden sind. Die Produktivität hängt unter anderem von der Ausbildung der Arbeitnehmenden, vom technologischen Fortschritt und von der Infrastruktur ab. «Der Kanton Zürich ist bei diesen Einflussfaktoren grundsätzlich gut aufgestellt», heisst es im neuen Wirtschaftsmonitoring. Zürich gehöre zu den europäischen Regionen mit der grössten Innovationskraft. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft könnte das Produktivitätswachstum in naher Zukunft aber bremsen.
Zürcherinnen und Zürcher erwirtschaften mehr als der Schweizer Durchschnitt
104’000 Franken – so viel erwirtschaften die Menschen in Zürich pro Kopf. Das sind 19’700 Franken mehr als der Schweizer Durchschnitt. Vor rund 40 Jahren betrug diese Differenz nur 8000 Franken, ehe sie Jahr für Jahr grösser wurde.
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