Covid-Impfung für KinderZürcher Kinderspital plant Impfzentrum für 5- bis 11-Jährige
Die Eidgenössische Impfkommission will diese Woche ihre Empfehlung zur Kinderimpfung abgeben. Bis die Impfung startet, könnte es aber Januar werden.
Österreich impft die Kinder schon seit November, in Deutschland können sie sich in den nächsten Tagen impfen lassen. In der Schweiz hat die Heilmittelbehörde Swissmedic am Freitag den Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder von fünf bis elf Jahren zugelassen.
Offenbar dauert es aber noch, bis den Kindern die Impfdosis injiziert werden kann. Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, sind die zuständigen Stellen erst im Januar bereit.
Noch sei unklar, wo und von wem die Impfungen verabreicht werden. Klar ist: «Die Impfungen der Kinder bis 12 Jahre werden nicht an den Schulen vorgenommen.» Das sagt Silvia Steiner, Präsidentin der Konferenz der Erziehungsdirektoren, gegenüber der Zeitung. Der Entscheid über die Impfung sei Sache der Eltern.
Die Empfehlung der Eidgenössische Impfkommission (Ekif) steht noch aus. Gemäss der NZZ am Sonntag wird die Ekif voraussichtlich am Dienstag eine solche abgeben. Diese soll «bemerkenswert zurückhaltend» ausfallen: Zwar können sich alle Kinder impfen lassen, falls ihre Eltern dies wünschen, «besonders» empfohlen wird die Spritze aber nur Kindern mit Vorerkrankungen und solchen, zu deren Umfeld immunsupprimierte Personen zählen.
Christoph Berger, Leiter Infektiologie am Kinderspital Zürich und Präsident der Ekif, bestätigt die Recherchen in einem Gespräch mit «SRF Regionaljournal»: «Wir sind sehr froh, dass Swissmedic den Impfstoff für Kinder zugelassen hat.» Die Empfehlung werde man im Lauf der nächsten Woche kommunizieren.
«Wichtiger, dass Erwachsene geimpft sind»
Wichtig bei der Kinderimpfung sei, dass man die Eltern mitentscheiden lasse, ob sie ihre Kinder impfen möchten. Berger sagt, obwohl die Fallzahlen bei den Kindern seit den Sommerferien hoch seien, seien die Spitaleintritte bei Kindern tief geblieben. Die Krankheitslast sei bei Kindern sehr klein und die Kinderimpfung deshalb nur ein kleiner Beitrag in der Pandemiebekämpfung. «Es ist viel wichtiger für die Pandemie, dass die Erwachsenen geimpft sind.»
In den USA seien mittlerweile zwischen fünf und acht Millionen Kinder in diesem Alter geimpft. Man wolle warten, wie diese die zweite Dosis vertragen.
Sobald die Empfehlung der Ekif und der Impfstoff vorhanden seien, könne man mit der Impfung beginnen. Wie Berger im «Regionaljournal» sagt, plane man am Kinderspital ein Impfzentrum für Fünf- bis Elfjährige. Dort besteht bereits ein Zentrum für die Impfung der Zwölf- bis Sechzehnjährigen. Wann dieses Impfzentrum loslegt, kann Berger noch nicht sagen. Er prognostiziert Januar: «Es könnte sein, wenn die Schule wieder beginnt.»
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